aber schön wäre es halt schon. Ein sanftes Plätschern, eine stille, ruhige Fläche, ein Ort der Besinnlichkeit und der Musse. Wie schön, einfach so am Wasser zu sitzen. Aber es ist so eine Sache mit den Wasseranlagen. Fast nie präsentieren
sie sich, wie man es sich ursprünglich vorgestellt hat. Die Bächlein
versickern, die Teiche verlanden, die Algen nehmen überhand. Wir setzen
ja voraus, dass wir das Wasser nicht chemisch behandeln wollen, dass da auch
Pflanzen gedeihen sollen, dass alles einen natürlichen Charakter haben
sollte. Gewiss ist es durchaus möglich, das Wasser zu behandeln, mit verschiedenen
Massnahmen zu desinfizieren. Aber das ist eher eine Angelegenheit für den
Pool oder den Whirlpool.
Bei geschickter Anlage kann sich jedes Wasser zu jenem Kleinod entwickeln, das
man sich wünscht. Welches sind denn die Dinge, die es zu beachten gibt:
- je grösser die Wasserfläche gestaltet werden kann, desto einfacher
ist es
- Wasserspiele, Bachläufe, Umwälzungen sind in kleinen Teichen meist
kontraproduktiv, resp. fördern das Algenwachstum
- Der Ausbildung der Ränder ist besonders Beachtung zu schenken. Senkrechte,
steife Ränder haben den Vorteil, dass sie trittfest sind und der Kies nicht
immer abrutscht.
- Es braucht Geduld, 2-3 Jahre, bis sich ein kleiner Weiher einigermassen im
Gleichgewicht befindet. Und in dieser Zeit sollte der Teich möglichst unberührt
belassen werden.
- In einem Teich sollte mindestens die Hälfte der Wasserfläche bepflanzt
sein. Entsprechend muss diese Sumpfzone auch ausgebildet werden. Wenn alle diese Grundsätze befolgt werden, fehlt nur noch
die kreative Idee. Es ist eine Kunst, den Weiher genau dort im Garten zu platzieren,
wo er am meisten Freude bereitet. Je mutiger man dabei vorgeht, desto besser
wird es. Denken Sie nicht, Sie würden Platz verlieren, wenn Sie ihn an
die schönste Stelle direkt vor dem Wohnzimmer setzen. Dort präsentiert
er sich hundertmal besser als irgend in einem stillen, verlorenen Winkel im
Garten.
Vielleicht braucht Ihr neuer Weiher auch ein wenig Pflege. Das ist unbestritten. Im Spätherbst oder im Winter sollten die abgestorbenen oberirdischen Pflanzenteile abgeschnitten werden. Ansonsten fallen sie ins Wasser und beschleunigen die Verlandung. Unerwünschte oder fremde Pflanzenarten sollten dezimiert werden, da sie die gewünschten Arten verdrängen können. Im Laufe des Jahres lasse ich es einfach wachsen, kaum einmal ist ein Eingriff erforderlich. Aber eine Sedimentation findet immer statt. Nach 10 - 15 Jahren, manchmal auch noch später, ist der Weiher aufgefüllt. Dann ist vielleicht eine Totalsanierung erforderlich. Das heisst, der ganze Schlamm sollte mit ordentlichem Gerät abgesaugt werden, die Kieselsteine am Boden werden gründlich gewaschen oder gar ersetzt, die Pflanzen aufgenommen, geteilt und in neuem Substrat wieder eingesetzt. Bei diesen Arbeiten hilft Ihnen der Fachmann bestimmt.
Und nun fassen Sie Mut zum Realisieren Ihres Traumes.