Der Gartenbau

natürlich, wir bauen für Sie einen wunderschönen Garten.

Vielfältig, originell, pflegegleicht (wenn es sein muss), mit klaren Formen oder vielleicht auch wild und naturnah. So wie es der je besondere Ort verlangt. Und wir bauen effizient und kostengünstig.

Was ist Gartenbau?

Als Gartenbau werden all diejenigen Berufe zusammengefasst, die in irgendeiner Form mit der lebenden Pflanze zu tun haben und nicht zur klassischen Feldwirtschaft zählen.
Soweit Wikipedia zum Gartenbau.

Aber viel schöner ist doch:

Wie aber die Anordnung eines Blumen-Gartens vernünftig anzustellen hat alles sehr wohl erwogen und zusammen gefasset Herr Joh. Sigismund Elssholz, aus welchem wir dann folgende accurate Instruktion entlehnen wollen. Zu Anlegung derohalben eines tüchtigen Blumen-Gartens sind nachfolgend Stück wohl zu mercken:

1. Die Gelegenheit und Form. Was von der Situation der Wein-, Obst- und Kraut-Gärten gemeldet worden solches soll allhier auch von Blumen-Garten und noch viel mehr verstanden werden: sintemal derselbe die meisten aussländische Gewächs ernehren muss denen dann billich der beste Grund und freie Sonne gegönnet wird. Auch verstehet ein jeder von sich selbst leicht, dass der Blumen-Garten als welcher dem ganzen Werke den grössten Wohlstand gibet nicht hinder den Baum- oder Küchen-Garten sondern um des Prospektes willen stracks voran bey dem Eingang geordnet werden müsse. Die Form des Blumen-Gartens gelangend entspringet sie aus der Eintheilung des ganzen Gartens, Allhier kann ein jeder seiner Freiheit brauchen und und seinen Blumen-Garten in eine Zirkelrund oder Ovale in eine recht Quadrate oder Ablange Form einschliessen. Soll er aber mit einem Gelender von Latten umgeben werden, weil dieselben in die Runde schwerlich zu bringen, so ist zu einer winkligen Figur leichter zu kommen.

So berichtet das Schweizerische Haus-, Feld-, Garten- und Viehebuch von Prof. Dr. Emanuel König aus dem Jahre 1703.

Es ist eine der frühesten Schriften über den Gartenbau in der Schweiz. Die Franzosen waren uns allerdings um einiges voraus. Im sog. Maison rustique des Charles Estienne aus dem Jahre 1589 ist von der Jardinage bereits die Rede. Die Schweizer haben das im wesentlichen von den Franzosen übernommen und viele Dinge, welche im Gartenbau heute noch gebräuchlich sind, stammen aus dieser Zeit. [Gartenbau]

Und so haben sich nach und nach die Gartenbauer entwickelt. Zuerst waren das kleinere Betriebe, die sich um alle Dinge im Garten kümmerten, die auch noch eine Blumengärtnerei betrieben, Gemüse und Sommerflor anzogen, Gärten planten und auch ausführten. Wie hat der berühmte Gartenarchitekt Leberecht Migge 1913 geschrieben:

"So sollten wir also auch den heutigen Garten unter diesem weitherzigen Begriff des Brauchbaren zu betrachten suchen. [Gartenbau] Er muss erst einmal wieder naiv sein, wenn wir Hoffnung haben sollen, ihn kulturell ernsthaf zu entwickeln. Einfachheit ist die beste Kapitalanlage für die Zukunft unserer Gartenabsichten. Reiche und prachtvolle Gärten sind nicht immer schön und heute zudem noch vorzugsweise aus Emblemen der Gärten früherer Zeiten zusammengestellt. [Gartenbau] Einfache, naive Gärten aber gleichen frischen Kindern, die im Augenblick für die Welt noch nichts bedeuten, aber dennoch ihre Hoffnung sind. Und mit Einfachheit und Brauchbarkeit Hand in Hand geht ein jeweils gesunder haushälterischer Aufwand, eine Wirtschaftlichkeit, die nie fehlen darf, wenn es sich um so allgemeine Bedürfnisse , wie es Gärten ja sind, handelt. Schon aus diesen drei Grundbedingungen eines heute normalen Gartens geht aber hundertfältig die die Notwendigkeit der geometrischen Gartenlinie hervor. Es gibt keine Form des sogenannten natürlichen Gartens, auf die Begriffe wie Einfachheit, Brauchbarkeit und Wirtschaftlichkeit erschöpfend angewandt werden könnte". [Gartenbau]

Und im Jahre 1960 schreibt Hermann Mattern:

"Der Garten, der eine Kunstform des naturhaft Lebendigen darstellt, führt nicht nur zu praktischer Tätigkeit. Farben- und Formensinn, Beobachtungs- und Kombinationsvermögen werden angeregt. Benachbarte Wissensgebiete, beispielsweise die der Hygiene, der Pädagogik, der Soziologie, der Biologie, der Botanik, der Geografie und der Geologie werden beim Eindringen in das Wesen des Gartens einbezogen. [Gartenbau] Der Garten ist ein Sammelbecken von Pflanzen und Materialien aller Kontinente. alle Kunstformen, von der Architektur über die Grafik, die Malerei und die Plastik, lassen sich als gestaltendes Mittel im Garten anwenden. [Gartenbau] Die Begegnung der menschlichen Interessen vollzieht sich im Garten fast unbemerkt. Die Konzentration auf das Wesentliche, die sich bei jeglichem Tun in und mit dem Garten einstellt, ist das wichtigste Argument dafür, dass kein Raum zu klein und zu unbedeutend sein kann, um gärtnerisch geplant und bearbeitet werden kann." [Gartenbau]

Nach dem Krieg haben sich die Gartenbauer zu spezialisieren begonnen und heute versteht man unter Gartenbau einen Betrieb, der sich fast nur noch mit Maschinen, technischen Geräten, Beton und Erdbewegungen abgibt. Aber kein Gartenbauer kann mehr einen Apfelbaum zweien oder eine Rose veredeln. Viele kennen nicht mal mehr die Pflanzen, wozu auch, wenn man mit 10 Arten auskommt. Wo steht der Gartenbau und die Gartenkunst denn heute?

Heute hat man den Eindruck, dass im Garten alles möglich sein könnte. Bei näherem Hinschauen kann man aber schon dieses oder jenes herauskristallisieren. Da sind mal jene, die sich rund um das Haus eine Steinwüste anlegen lassen, weil sie mit dem Garten nichts zu tun haben wollen. Aber das hat ja mit Gartenbau nichts zu tun. Interessanter sind diejenigen, welche sich den Designer leisten und sich dann den Garten mit kunstvoll geschnittenen und geformten riesigen immergrünen teuren Büschen überstellen lassen. Das kann dann ja ganz akkurat ausschauen, der Garten hat dann einfach keine Zeit mehr ist steril wie eine in Alkohol eingelegte Leiche. Hübsch anzuschauen zwar aber irgendwo langweilig. Der Klassiker ist der Garten mit der Forsythie in der Ecke und dem hübsch gestylten Rasen.

Was ist Garten und Gartenbau heute? Es ist immer noch der Garten nach den alten Tugenden, der aber durchaus in einem neuen, modernen Kleid daher kommen darf. Es darf gewiss ein Bogen von der Einfachheit und Klarheit bis zur geordneten oder auch wilden Wildnis gespannt werden. Ein Garten ist ein Raum der Jahreszeiten, er ist ein Raum der Kunst und - selbstverständlich - er ist heute ein Raum der Erholung. Das Gemüse ist verschwunden, an dessen Stelle tritt die Pflegeleichtigkeit. Aber gerade letzteres ist eine sehr relative Angelegenheit. Kontemplative Tätigkeit im Garten kann nicht als Arbeit betrachtet werden. Wo kann sich der gestresste Manager besser von seinem Bürogehetze besser erholen als beim liebevollen Pflegen der Staudenrabatte? Die Pflanzen sind zurück gekehrt in den Garten. Und mit ihnen auch die Strenge. Genau definierte Flächen und Linien sind an die Stelle des Chaos getreten. Im Garten herrscht Ordnung. Oder das Gegenteil. Es gibt nicht mehr diesen oder jenen Stil. Es gibt heute nur die klaren Formen.

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