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Eine Reise zu den südwestlichen englischen Gärten September 2006

Cornwall klippen
dartmoor Riese
Dorchester Gastfreundschaft
Amarillis Dampfbahn

Der Südwesten Englands ist bekannt für seine Rauheit, seine karge Landschaft, seine geheimnisumwitterten Moore, die verwunschenen Schlösser. Die Grafschaften Devon und Cornwall sind seit jeher beliebte touristische Regionen, da sie von einem eigenartigen Klima beherrscht sind. Die Industrie war vor allem in Cornwall ansässig, wir werden dort auch ein paar Spuren davon verfolgen, während Devon hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt ist.
Den Auftakt starten wir allerdings in Dorset, wo einige der schönsten Gärten Englands gelegen sind.
Da etliche Leute diese  Landschaften noch viel besser kennen als ich, habe ich mir erlaubt, hier einige Texte zusammen zu stellen. Wer will, kann den Text auch digital anfordern und dann beispielsweise nach der Reise Bilder einbauen.
Dorset (auch Dorsetshire, Kornisch Domnonii) ist eine Grafschaft in Südwest-England. Die Hauptstadt ist Dorchester. Die benachbarten Grafschaften sind Devon im Westen, Somerset in Nordwesten, Wiltshire im Nordosten und Hampshire im Osten.Dorset zählt rund 645.000 Einwohner und verfügt über den höchsten Anteil älterer Leute von allen Grafschaften in Großbritannien: 25,9 % der Bevölkerung sind über 65 Jahre alt.
Das Seebad Bournemouth und der Hafen von Poole dominieren den Südosten der ansonsten eher ländlich geprägten Grafschaft. In Poole ist der Tower Park - Europas größter Freizeitkomplex - beheimatet. Noch im 19. Jahrhundert war der heutige Ballungsraum kaum mehr als ein kleiner Hafenort umgeben von Heideland.
In der Literatur ist Dorset als Heimat des Autors und Dichters Thomas Hardy bekannt. Zahlreiche Orte, die er in seinen Erzählungen dem fiktiven Wessex zuschreibt, liegen in Dorset. Sein Cottage, in den Wäldern östlich von Dorchester gelegen, sowie sein Haus in Dorchester werden vom National Trust verwaltet und können besichtigt werden. Stalbridge ist die Heimat von Douglas Adams, dem Autor von The Hitchhiker's Guide to the Galaxy. Der Dichter William Barnes, die Schriftsteller Theodore Francis Powys, John le Carré und P. D. James sowie der Satiriker Thomas Love Peacock stammen ebenfalls aus Dorset.
Darüber hinaus wurden in Dorset der Künstler Sir James Thornhill, die Musiker P J Harvey und Robert Fripp (King Crimson), die Paläontologin Mary Anning, der Ruderchampion Matthew Pinsent und die Erzbischöfe John Morton und William Wake geboren.
Der Hafen von Poole ist weltweit der zweitgrößte Naturhafen nach dem von Sydney. In der sehr flachen Bucht liegen zahlreiche Inseln. Darunter auch Brownsea Island, die Gründungsstätte der Pfadfinderbewegung. Unter dem Hafen befindet sich eines der wenigen britischen Ölfelder.
Ein Großteil der Küstenlinie von Dorset wurde wegen seiner außergewöhnlichen geologischen Formationen 2001 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.

Castle Drogo Castle Drogo Seewer
Dartmoor heide Ponny
Rose Stauden

Die Grafschaft Devon liegt in der Südwest-Ecke Englands, zwischen Cornwall im Westen und Somerset sowie Dorset im Osten.
Die Stadt Plymouth ist eine alte Hafen und Militär-Stadt, die während des zweiten Weltkrieges von den Deutschen stark zerstört wurde. Die alte Grafschaftshauptstadt ist Exeter, gegründet von den Römern an einer Handelsroute florierte die Stadt bin in das Mittelalter hinein. An der "Englischen Riviera" liegt die Stadt Torbay, ein schicker Badeort mit Nachtleben.
In der Grafschaft Devon gibt es zwei Nationalparks: Im Norden den Exmoor Nationalpark, der bis an den Bristol Channel grenzt. Und im Süden befindet sich der Dartmoor Nationalpark, ein landschaftlich reizendes Hochmoor mit verschiedenen frühsteinzeitlichen und bronzezeitlichen Objekten wie Siedlungen oder der Clapperbridge in Postbridge. Wir haben mit dem Bus das Dartmoor durchfahren. Es waren für unseren Busfahrer wohl die abenteuerlichsten Stunden seiner Karriere. Die Breite der Strassen, die ich ihn fahren hiess, war nicht voraussehbar. Aber es gelang. Vorbei an grossartigen Heide- und Ginsterfelder, kahlen, granitgekrönten Hügeln, weidenden Ponys und Schafen erlabten wir uns an der herrlichen Landschaft. Castle Drogo, die jüngste Burg der Geschichte, erst um 1913 von Luytens während rund dreissig Jahren erbaut, gab uns doch einiges zu denken. Wie kann man nur zu Beginn des 20.Jh. so ein Gebäude erstellen. Es sollte ursprünglich noch grösser werden. Die Kosten liefen aber vermutlich aus dem Ruder und der reiche Tee- und Viktualienhändler Drewes  musste vermutlich ein Veto einlegen. Die Südseite des Schlosses mit den grösseren Fensterfronten zeigt dann doch einige gestalterische moderne Qualitäten auf. Bemerkenswert sind allerdings auch die Gärten, die sich hinter dem Schloss hangaufwärts in grosszügigen Terrassen erstrecken. Zuoberst empfängt einen ein grosser, runder, von Eiben eingefasster Crocketrasen, immer tadellos geschnitten, auf der nächsten Terrasse imponieren die vier Eckpavillons aus Parrotia. Dazwischen liegen prachtvolle Staudenrabatten und der in der Mitte liegende Rasen wird durch quadratische Rosenbeete hauptsächlich mit englischen Rosen bepflanzt. Vom NT gut gepflegt lohnt schon nur der Garten ein Besuch.
Devon war Schauplatz einiger der heftigsten und blutigsten Kämpfe auf den britischen Inseln im Mittelalter. Wilhelm der Eroberer belagerte Exeter während 18 Tagen. 1140 wurden sowohl Exteter als auch Plymouth als Druckmittel gegen König Stephen eingesetzt und während der Rosenkriege fanden ebenfalls viele Scharmützel statt.
1497 wurde Exeter von Perkin Warbeck erneut belagert. Die Prayer Book Rebellion von 1549 ging von Devon aus und im Englischen Bürgerkrieg wurden Exeter und Dartmouth wiederum belagert. 1546 wurde Devon außerdem von der Pest heimgesucht.
1606 war der Winter so hart, dass die Flüsse einfroren. Es scheint sich um den härtesten Winter gehandelt zu haben, den die Grafschaft je erlebt hatte. Auch der Winter 1676 wurde als besonders hart in den Geschichtsbüchern festgehalten. 1688 begann die Invasion von Wilhelm von Oranien in Torquay, worauf seine Armee durch Devon und Wiltshire nach London zog.
Während der 1640er, der 1710er und der 1760er Jahre wurde die Region von Masernepidemien heimgesucht. Am 7. Oktober 1690 fand in der Nähe von Barnstaple ein Erdbeben statt, gefolgt von einem kalten Winter, in dem unzählige Menschen ums Leben kamen.

19. Jahrhundert bis heute

In den 1880er Jahren war es heiß und die Sommer trocken, so dass die Ernten sehr schlecht waren. Das hauptsächlich landwirtschaftliche Devon litt unter der Hitze, und die Menschen hungerten.
Seit Urzeiten gab es in Devon neben der Landwirtschaft eine reiche Produktion an Zinn und Kupfer. Ab dem 18. Jahrhundert entstanden Minen, die industriell ausgebeutet wurden: so beispielsweise die größte Kupfermine der Welt, die "Great Consols Mine" in der Nähe von Tavistock.
Die Industrielle Revolution fand in Devon jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt. Dies zog, wie andernorts, große gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Landwirtschaft und Fischfang sind immer noch die wichtigsten Industriezweige, gefördert wird jedoch insbesondere der Tourismus.
Seit einiger Zeit wird wieder die traditionelle Sprache des Devons das Kornische Sprache gesprochen.

Die Grafschaft Cornwall

Minen Klippen seewer
Küste Mega
Graf Zeichnung Graf Zeichnung cornwall
Fowey Aquarell Mega
Fowey Mevag

Cornwall ist seit der Altsteinzeit besiedelt. In der Jungsteinzeit immigrierten Bauern und Fischer der Megalithkultur, die Hünengräber bei Bodmin und Penwith hinterließen. Am Ende der Jungsteinzeit kamen neue Immigranten, die die Herstellung von Bechern beherrschten und die Bronzeherstellung entwickelten. Im 6. Jahrhundert v. Chr. kamen die Kelten von Osten her in das Land und brachten die Kunst der Eisenherstellung und -Bearbeitung mit. 40 n. Chr. eroberten die Römer Britannien, zahlreiche Kelten zogen sich nach Cornwall zurück, das zum Widerstandsnest wurde und von den Römern nicht eingenommen werden konnte. Der Komplex von Chysauster ist ein Relikt aus dieser Zeit. In der folgenden Zeit bekriegten sich die Kelten untereinander, bis sie der Sage nach von König Artus befriedet wurden. Seine Burg soll Tintagel Castle gewesen sein. Im 5. Jahrhundert begann die Christianisierung Cornwalls durch irische, walisische und bretonische Missionare. Auch während der angelsächsischen Periode Englands blieb Cornwall keltisch. Die Eroberung Englands 1066 durch die Normannen unter ihrem Anführer Wilhelm der Eroberer brachte 1072 auch Cornwall unter normannische Herrschaft. Die Cornishmen erhielten sich aber ihre Sprache und Identität. Der englische König Edward III. machte Cornwall zur Grafschaft mit einem gewissen Sonderstatus.


Es ist die am weitesten im Südwesten gelegene Grafschaft Englands. Bekannt ist sie besonders für ihr mediterranes Klima, genauso für die historischen Stätten wie Tintagel-Castle, das lange Zeit als das Camelot von König Arthur galt.
Schön sind auch die Städte in Cornwall: St. Ives ist bekannt als Maler-Städtchen, Newquay ist ein Badeort an der nordwestlichen Küste und das Zentrum des Britischen Surf-Sports, und in der Nähe der Stadt Falmouth liegen die Trelissik Gardens sowie die Burgen Pendennis Castle und St.Mawes.
Im Osten Cornwalls zwischen Bodmin und Launceston liegt das Bodmin Moor, ein ehemaliges Moor, heute größtenteils kultiviert. Aber an mehreren Stellen zeugen noch heute Steinkreise und andere Monumente von der historischen Vergangenheit des Bodmin Moors.
Über der Südküste der im äußersten Südwesten Englands gelegenen Grafschaft schwebt ein Hauch von Mittelmeer: Palmen wiegen sich im lauen Wind, der Golfstrom sorgt für angenehme Luft- und Badetemperaturen. Seebäder mit Flair wechseln sich ab mit einsamen Badebuchten und endlos langen, weiten Sandstränden. Die Nordküste hingegen ist wilder und zerklüfteter. Hier rollen die Wellenbrecher des Atlantik an goldgelbe Strände, schützen Burgen die Buchten. Manche sind sagenumwoben wie Tintagel Castle, wo einst König Artus geboren worden sein soll. Im legendären Slaughterbridge nahe der historischen Stadt Camelford soll er seine letzte Schlacht geschlagen haben.

Die Cornish People sind wohl darauf bedacht, ihre Heimat weitestgehend unberührt zu lassen: keine Autobahnen, keine Industrie, keine Bettenburgen für Touristen. Dafür kommen Reisende in den Genuss einer Bilderbuchlandschaft, die ihresgleichen sucht. Wobei das mit den Autobahnen stimmt auch nicht mehr. In ziemlich grossem Stil ist man dabei, diese bis weiss ich wohin auszubauen. Es entspricht wohl einem Bedürfnis, denn regelmässig an den Wochenenden bilden sich vor allem um Bodmin herum, dort wo die Autobahn von Exeter her kommend endet, kilometerlange Schlangen.
Geprägt wird sie aber auch durch die Minenindustrie. Zunächst waren es die Zinner, die in den Zinnminen tätig waren. Der NT betreibt neben anderen zwei Minen, die als Museen hergerichtet sind und die sehr spannende Einblicke in die harte Arbeit dieser Menschen geben, aber auch in die Technologie dieser Zeit. Wunderbare Dampfmaschienen – in Levant Mines, direkt am Atlantik gelegen, noch in Betrieb, resp. sehr kunstvoll wieder restauriert und von liebenswürdigen alten Männern betrieben. Bei Daphne du Maurier kann man über das so durchzogene Leben dieser Männer, ihrer Lebensweise und der sozialen Struktur nachlesen. Trotzdem kommen die Leute hier noch ins Schwärmen von der guten alten Zeit. Der Führer in den Minen zählt uns ohne zu überlegen die alten Masse und ihre Untereinheiten in rascher Abfolge auf. Und er schimpft über die EU und beglückwünscht uns, dass wir dieser Gemeinschaft nicht beigetreten sind.
Wie es der Zufall wollte, besuchten wir in Tregthnan einer diesen Herrscher über ein Reich von Minen, denen es dann doch um einiges besser ging als den Mineuren. Seine Vorfahren haben das Geld beim Neubau des Schlosses um 1800 allerdings auch in gar sonderbare Dachaufbauten gesteckt, über deren Sinn männiglich spekuliert wird.  
Seit die Zinn- und Kupfergewinnung in den dreissiger Jahren praktisch zum Erliegen kam – billigere Rohstoffe aus Afrika und Südamerika überschwemmten den Markt, trauert man diesen Zeiten nach. An ihre Stelle kam, allerdings in bedeutend geringerem Ausmasse, was die Beschäftigung betrifft, die Kaolingewinnung, einem hochwertigen Tonmineral, mit dem man nicht nur feinstes Chinaporzellan herstellen kann, sondern mit dem man in noch viel grösserem Ausmass Papier veredelt. Die einstigen Zinnbarone wandelten sich in Tonbarone, jedenfalls diejenige, die den richtigen Riecher hatten.

Im Binnenland wechseln einsame Heideflächen und Hochmoore wie das karge Bodmin Moor, von dem sich Daphne du Maurier zu ihrem Erfolgsroman "Jamaica Inn" inspirieren ließ, mit fruchtbarem Ackerland. Eben haben wir sie durchfahren, diese wundervolle Landschaft. Auf einer neuen Autobahn, gegen die sich Daphne wohl mit Hand und Fuss gewehrt hätte. Das Jamaika Inn liegt direkt an ihr und kaum kann man bei rasender Fahrt einen knappen Blick davon erhaschen.
Auch Rosamunde Pilcher ist Cornwall ans Herz gewachsen. Die Landschaft und ihre Menschen inspirierten die Schriftstellerin zu zahlreichen Erfolgsromanen. Die Drehorte der Verfilmungen gehören zu den schönsten Gegenden der Grafschaft.
Und wer denn je einen Abstecher in eines der alten Hafenstädtchen wagt, dem sei Fowey bestens empfohlen. Man muss sich die Touristen aber ein wenig verziehen lassen, was am frühen Abend um fünf Uhr geschieht, wenn auch in Fowey die Läden schliessen. Dann verbleiben der Sonnenuntergang, ein Spaziergang zur Margheritenburg und die vielen Restaurants. Von denen kann man das Chuffers besonders empfehlen, da haben wir ganz vorzüglich gespiesen. Die Fische sind von ausgezeichneter Qualität, vergehen  auf der Zunge, ohne dass sie den erforderlichen Biss vermissen würden. So einen  Seabass wird man selten irgendwo bekommen. Ganz zu  schweigen von den Nachspeisen. Unsere Frauen in der Gruppe sind wie diese Köstlichkeiten dahin geschmolzen.

Schild Polperro
Polperro Polperro

Romantische, reetgedeckte Cottages und kleine Häuser aus grauem Granit prägen die Dörfer. Hier und da erheben sich prachtvolle Herrenhäuser, umgeben von alten Gärten, die mittlerweile wieder entdeckt und restauriert wurden. Viele dieser Landsitze und Gärten werden von Organisationen wie National Trust oder English Heritage verwaltet und können besichtigt werden. "Herr" über diesen schönen Flecken Erde im Südwesten Englands ist der Duke of Cornwall, Prinz Charles.
Als das schönste von uns entdeckte Küstenstädtchen erwies sich Polperro. Wir besuchten es morgens in der Früh, lange bevor es die auch hier vermuteten Touristenströme überfluteten. Ganz eng in das schmale Tälchen gezwängt schliessen sich die Häuserreihen dicht zusammen, bilden schmale Gässchen und mitten hindurch fliesst auch noch ein kleines Flüsschen. Ein schnuggeliger kleiner Hafen bildet den Abschluss des Dörfchens, in dem sich unzählige malerische Fischerboote tummeln. Und hier beginnen auch überaus reizvolle Wanderungen hoch oberhalb der Küsten, auf kleinen Wegen durch dichtes Gestrüpp. Tief unterhalb brandet das Meer an die Granitklippen, lässt die Gischt hoch spritzen und verströmt eine wunderbare Musik.  Die Wanderung ist absolut gefahrlos und leicht zu begehen und es ergeben sich immer neue phantastische Ausblicke.

 

Betrachtungen über die Gärten im Südwesten Englands

Anthony Stourhead
Domineys Tintinhull
Scypen Kamelia

Asterix hat doch recht. Die spinnen, die Engländer. Schon nur dass man ein Pastetchen ohne Füllung machen kann zeugt von einer gewissen Unverfrorenheit. Was nützt diese Teighülle, wenn man nichts dreingeben will. Yorkshire Pudding sei das, wird einem erklärt, und das ist axiomatisch, da lässt sich nicht drüber diskutieren, ob da was rein kommt.
Bei den Gärten ist es anders. Am Anfang war die Erde wüst und leer. Als wie hier her kamen, war da nichts als eine Ruine, eine verwilderte, unkrautüberstandene Wildnis.
Das ist die übliche Metapher, wenn wir einen neuen Garten betreten. Und so auch in Stourhead, eingraviert in den grossen Obelisken. Als Henry Hoare hier ankam, erwartete ihn nichts anderes als schreckliches, unkultiviertes Land, und er verschönerte dieses unwirtliche Umland mit Seen und Brücken, Tempeln und Bauten, Quellen und Grotten und er verwandelte es in ein unvergleichliches Arkadien.
Wie wahr! Die Gärtner hier sind den Göttern gleich, welche im Stande sind, das Paradies zu schaffen. Diese kleinen Paradiese findet man auf Schritt und Tritt. Mr. Gueterbock, ein ehemaliger Navy-Offizier verwendet seine Zeit, um sie zu erhalten und zu schützen. Als Präsident des Dorset Garden Trust setzt er seine ganze Energie ein, um sie weiter zu entwickeln und vor Überbauungen zu schützen.
Sein Garten  - Dominey’s -  wird allerdings im wesentlichen von seiner Frau betreut, er widmet sich in erster Linie dem Aufbau des Arboretum. Es handelt sich hier durchaus um einen Garten zum Wohnen. Das strohgedeckte Haus stützt ihn gleichsam ab. Von hier aus entwickelt sich der romantische Teil des Gartens. Es scheint dies die klassische Gartenform zu sein. Verschlungene enge Weglein führen durch ein Dickicht von Rhododendren, Kamelien, Ahorn und anderen kleinen Bäumen, die unregelmässige Rasenfläche wird umsäumt von mannigfaltigen Staudenbepflanzungen. Und immer wieder entstehen Nischen, in denen hübsch arrangierte Töpfe stehen. Die Kombinationen sind gekonnt, selbst im Herbst noch sehr ansehnlich. Der schönste Teil des Gartens ist nach allgemeiner Übereinstimmung allerdings der formale Teil, auf dem alten Tennisplatz entstanden, von dem noch der über aus feine Rasen übrig geblieben ist. Die symmetrischen grossen Staudenrabatten sind mit Penstemon, Verbenen, Dahlien und anderen bei uns zumeist einjährigen Pflanzen gestaltet, welche den Vorteil haben, dass sie fast ständig blühen. In der Mitte des Bereichs zieht sich ein schmales, mit indischen Platten gesäumtes Band durch den ganzen Garten, fein angepflanzt mit aus dem Massiv Central selbst gesammelten Samen von Dianthus caesius.

Diese hübsche Gepflegtheit wird durch die sanft umsorgte Wildheit von Sticky Wicket, dem Paradies für alle Schmetterlinge und Bienen. Im tiefsten Teil des Gartens sind drei Teiche angelegt worden, die allerdings bereits von der Wasserpest in Beschlag genommen wurden. Dies ist nicht weiter verwunderlich, können hier doch die gesamten Oberflächenwassers des Gartens zusammenlaufen. Wir lassen uns dadurch allerdings nicht beirren, wenden uns wieder nach oben hin, wo uns ein Trockenbeet mit in mauve gehaltenen Tönen erfreut. Überhaupt scheint mauve die beherrschende Farbe im Garten zu sein, mit Ausnahme des Froschteiches und seiner Umgebung wo gelb vorherrscht. Hochstaudenfluren, dominiert von Eupatorium und dazwischen ganz eigenartigen Schneeball, wenn es denn einer ist, begleiten uns auf dem Weg nach oben, wo sich der obligate weisse Garten erstreckt. Die Farbe weiss ist allerdings durch ein übbiges Herbst- oder zumindest Spätsommergrün abgelöst worden, das im Augenblick ziemlich undurchdringlich wirkt. Aber die Schmetterlinge lassen sich von solchen Dingen wohl kaum ablenken. Für die Insektenliebhaber ist eine umfangreiche Dokumentation aufgebaut worden, was unseren Insektenspezialisten höchst erfreute, wobei diese Freude allerdings etwas getrübt war, liess sich die Besitzerin leider nicht blicken. Im Zentrum dieser Anlage liegt aber der runde Garten mit seinen vielleicht 20 m Durchmesser, voller wohl duftender, zumeist  niederen trockenheitsliebender Pflanzen wie Thymian, Majoran, Salbei und anderer Lippenblütler. Ein wahres Paradies für die Insekten aber auch eine Augenweide für den Menschen. Es ist der am geordnetsten Bereich des Gartens und wohl nicht zufällig nahe am Haus gelegen und von überall her einsichtbar. Eine kleine Welt für sich.

Poundburry Poundburry

Wir waren auch in Poundbury. Nicht auf der Suche nach dem neuen Garten. Sondern vielleicht viel mehr um uns lustig zu machen über die Ideen der neunen englischen Architektur. Sie macht es sich in der Tat einfach. Sie zieht einfach ca. 150 Jahre alte Pläne aus den Schabladen, reisst sich ein Stück Land unter den Nagel und setzt den Plan um. Selbstverständlich muss man sich den modernen Zeiten anpassen und für die Autos genügen Raum schaffen. Wo früher vielleicht nette Gärtchen und lauschige Innenhöfe anzutreffen waren, stehen heute Autogaragen und Wendeplätze.
Diese neue Siedlungsentwicklung trifft schon nicht auf den Geschmack des durchschnittlichen Mitteleuropäers, aber die Moderne in England zu entdecken, gleicht der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.

 

Die Gärten, eine kleine Auswahl
Athelhampton

Athelhampton Athelhampton
Athelhampton Athelhampton
Athelhampton Athelhampton

Die Gartenliebhaber, die heute Athelhampton besuchen, finden den Garten im Originalzustand des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Blumen dekorieren Mauern, die als Gartenumrandungen die Fortsetzung der Schlossarchitektur sind. Die Flora, ist Element der architektonischen Gestaltung. Die Natur wird nicht, wie im englischen Park, nachgeahmt, sondern in die Architektur des Hauses und des Gartens eingepasst. Dieses gestalterische Credo von Inigo Thomas ist wohl nirgends so konsequent umgesetzt wie in Athelhampton, und das macht schliesslich auch die Attraktivität für die Besucher aus.

Stm Patrick Cooke
Ich glaube, es ist die Vielfalt, die gefällt! Der Garten hat viele kleine und grössere Abteilungen. Es gibt überall verschiedenartig geschnittene Büsche, was typisch englisch ist, es gibt einen subtropischen Teil, einen Rundgarten mit blauen und weissen Blüten und einen Rosengarten; das gemeinsame, verbindende Element ist das Wasser, Fontänen überall und - einen kleinen Fluss. Das sind die Hauptmerkmale des Gartens. (bis 3’53)

Der Kronengarten gilt als einer der schönsten Rundgärten der Welt und hat gemeinsam mit den andern Gartenelementen dazu beigetragen, dass Athelhampton im letzen Jahr von der renommierten House- and Garden-Organisation gemeinsam mit dem Auktionshaus Christies zum schönsten Garten Englands gewählt wurde.
Zweifellos Höhepunkt und visuelles Erkennungsmerkmal des preisgekrönten Gartens ist sein Pyramiden-Garten. 12 Eibenbäume, die Inigo Thomas ende des letzten Jahrhunderts gepflanzt hat, erreichen heute die stolze Höhe von über 10 Metern, doch eigentlich sollten sie nie so hoch werden.

Der Pyramidengarten sollte ursprünglich ein Rosengarten sein; wenn man auf den Terrassen rundherumspazierte, sollte man die Rosen als Blütenmeer sehen. Aber die Eiben wurden grösser und grösser - und schliesslich entfernte man die Rosen. Ich glaube, wenn Innigo Thomas heute den Pyramidengarten sehen würde, dann müsste er wohl kurz durchatmen, denn dass die Pyramiden so gross würden, hätte er sich wohl kaum vorstellen können!

50’000 Besucher ziehen die Pyramiden, der Garten und das Haus jedes Jahr an, die Publizität der Auszeichnung dürfte wohl noch zu einer Steigerung führen. Das ist ganz im Sinne des jungen Schlossherrn, der es umtriebig versteht, sein Erbe nicht nur zu erhalten, sondern zu fördern und der aus dem Schloss und seinem Garten ein einträgliches Geschäft gemacht hat.

Moreton Hall Garden

Moretonmoreton
moreton

Nun ja, mit Little Moreton, jenem NT-Besitz hat dieser Garten nichts gemein. Er liegt auch ganz woanders. Berühmt ist dieser Ort vielmehr durch die Grabstätte des Lawrence of Arabia, jenem Abenteurers und Offizier aus dem ersten Weltkrieg, dem nicht zuletzt die heutigen Grenzziehungen im Irak und anderen nahöstlichen Staaten zu verdanken sind. Er vertrat dort die Interessen Englands und das nicht immer nur mit diplomatischen Mitteln. Der Film über diesen Helden vermittelt einiges über sein Handeln.
Der Garten, der in der Nähe angelegt wurde, ist das Werk eines Liebhabers, der sich hier voll und ganz der Gestaltung seines Gartens widmet und zusammen mit seiner Familie von dieser Arbeit auch lebt. Vielleicht ist er nicht der absolut geniale Gestalter, aber umso mehr ein engagierter Gärtner, der unermüdlich an seinem Werk weiter arbeitet. Sozusagen das Gerüst seiner Anlage bildet ein kleiner Bachlauf, der gelegentlich angestaut einen kleinen See bildet, um dann wieder über einen tosenden Wasserfall hinunter zu fallen. Das Wäldchen im Hintergrund ist einer kleinen Kameliensammlung gewidmet, wie überhaupt diese Pflanze im Südwesten Englands das gärtnerische Leben zu bestimmen scheint. Sie ist allgegenwärtig, zusammen mit den Magnolien, Norditalien und das Tessin sind ein Abklatsch dagegen.
Dann stellt er gekonnt einige formale Elemente in die Wiesenfläche, die er kunstvoll mit Laubengängen und Pergolen verbindet. Dies sind denn auch die stärkeren Stücke im Garten.
Ein kleines aber schmuckes Kleinod präsentiert sich uns hier, dem die individuelle und persönliche Betreuung anzumerken ist. 

Barrington Court

Barrington Barrington Barrington

Ein bezaubernder formeller Garten unter Einfluss Gertrude Jekylls und angelegt in einer Reihe von ummauerten Gartenzimmern, einschließlich des Weißen Gartens, des Rosen- und Iris-Gartens und des Lilien-Gartens. Im Obst- und Gemüsegarten hat es Apfel, Birne und entlang hohen Steinwänden  Pflaumenspaliere. Das Tudor Manor House wurde in den 1920er Jahren von der Familie Lyle restauriert. Es wurde der Firma Stuart Interiors als Ausstellungsraum zum Verkauf von antiken Möbeln überlassen.

Margery Fish's Garden in East Lambrook  

east lambrook east lambrook  

1937 entschieden sich die Fish’s, ein Haus im Lande weit weg von den Gefahren des zentralen Londons zu finden. Sie ließen sich schließlich auf dem Herrenhaus des 15. Jahrhunderts im ruhigen, ländlichen Dorf East Lambrook in  Somerset nieder. Und so, ohne vorherige Kenntnisse und ohne das geringste Interesse in der Gartenarbeit unternahm Margery ihre zweite Karriere,  die schließlich einen wichtigen Einfluss auf die Gartenarbeit im 20. Jahrhundert wurde. Margery Fish entwickelte einen Stil der Gartenarbeit, die im Gleichklang mit der Zeit war: der Zweite Weltkrieg hatte die Arbeit knapp und teuer gemacht, und das war nicht mehr jene Zeit, in der Heerscharen  von Gärtnern bezahlt werden konnten. Gärten mussten sich ändern. Während der Cottage-Garten-Stil bereits an Hidcote und Sissinghurst offenbar wurden, waren dies Gärten, die noch bezahlte Gärtner verlangten. Was am Lambrooker Herrenhaus von Maggy  Fish geschaffen wurde, war ein großartiger Cottage-Garten. Sie schrieb: " Es ist angenehm, jede Ihrer Pflanzen zu kennen, weil sie von Ihnen ausgesucht und   von Ihnen gepflanzt wurde." Zum ersten Mal war ein Garten geschaffen worden, auf den sich jedermann beziehen konnte. Es war ein 'zugänglicher' Garten und durch ihre viele Bücher und Artikel schaffte es Margery, Gartenarbeit zu einem Zeitvertreib des Reichen zu einer Leidenschaft für die ganze Bevölkerung zu machen. Aber es ist irgendwie sonderbar. Oder täuscht der Eindruck, dass diesem Garten das Persönliche fehlt? Zwar sind die Pflanzen noch hübsch arrangiert, man versucht dies oder jenes, aber die Einzigartigkeit ist dahin. Man möge dem Garten wieder eine Persönlichkeit gönnen, die sich hier entfalten kann. Ansätze sind da, aber sie bewegen sich im üblichen Rahmen. Warum nicht mal ein Versuch mit etwas modernem? Das wäre für England eine echte Offenbarung.

 

 

Tintinhull Garden

Tintinhull Tintinhull
Tintinhull tintinhull

Das kleine Herrenhaus in Tintinhull war ursprünglich ein anspruchsloser Bauernhof in  Somerset, der ungefähr von 1600 datiert ist. 1722 wurde die Westfront hinzugefügt, und das gab dem Haus seine architektonischen Charakter. Die elegante Fassade, gebaut aus Speckstein und mit säulenbetonten Fenstern, bleibt im Wesentlichen unverändert. Vier Pilaster linieren die Westvorderseite, zwei von ihnen unterstützen das Hauptgiebelfeld. Eine Vorhalle mit toskanischen Säulen ergibt eine Betonung des Zentrums. Das Gebäude wird durch einen grasbestandenen, ummauerten Vorhof aus der selben Zeit eingeleitet, das von Steinadlern geüberstiegene Anlegestege vereinigt. Die Hauptanziehungskraft von Tintinhull ist jedoch der formale Garten des 20. Jahrhunderts, der vollkommen in den Massstab der Proportionen  des Hauses passt. Der Garten wurde zuerst von Dr Price, einem bemerkenswerten Botaniker entwickelt, der das Eigentum 1900 erwarb. Er wurde dann vom Kapitän Reiss und seiner Frau   vergrößert., nachdem sie Tintinhull 1933 kauften. Frau Reiss, die das Eigentum 1954 dem National Trust  übergab, war für die Gestaltung  und die heutige  Pflanzung massgeblich verantwortlich. Wie in  Hidcote   wird der Garten in  Tintinhull in eine Reihe von Gartenräumen eingeteilt. Der architektonische Grundriss wird durch die Eibe und Kasten-Hecken definiert und durch einen Weg mit dem Senkgarten verbunden, der den Eindruck vermitteln, dass der Garten auf verschiedenen Niveaus angelegt ist. Frau Reiss war eine inspirierte Gärtnerin und verwendete Blumen und Gehölze, Farbe und Textur, um malerische Kompositionen zu schaffen. Keines der Schemas und Muster wird jemals wiederholt. Frau Reiss ließ Sonnenlicht mit dem Schatten abwechseln und verwendete blau, um dunkle Gebiete aufzuhellen. Auf der Nordseite des Hauses wird die grosse Rasenfläche von einer enorme Zeder beschattet. Die Wände des Vorhofs auf der Westseite werden durch Clematis und Rosen überwuchert. Der Hauptweg des Vorhofs wird mit riesigen Buchskuppeln überzogen und von hier steigt ein buchs- und eibenbestandener  Pfad in sanften Windungen an einem halbkreisförmigen Rasen vorbei überschattet von einer riesengroße Eiche. Von  Stechpalmen und   einer Azaleensammlung führt der Weg zum Brunnen-Teich hinunter. Rechts davon blickt man durch eine Öffnung in der Hecke auf einen friedlichen, rasenumsäumten Teich.. Das ruhige Wasser wird am weiten Ende durch eine klassische Loggia abgeschlossen, und die Terrakottatöpfe, die die Ecken des Teiches markieren, tragen zur mediterranen Atmosphäre bei. Die Rasen- und Blumengrenzen auf beiden Seiten des Pools sind jedoch typisch englisch. Eines der langen Blumenbeete ist in tiefgelben roten und orangen Farben gehalten, während dan ander eine feine Mischung von weicheren, blasseren Tönen und  graulaubig angelegt ist. Tintinhull ist zu jeder Jahreszeit sehenswert, aber eine der besten Zeiten, um den Garten zu besuchen, ist im Juli, wenn die Regalis- Lilien in der Blüte sind und die Luft mit ihrem köstlichen Duft voll ist.


Sherborne Castle

Shereborne Shereborne
Shereborne Shereborne
Shereborne Shereborne

Gelegen im schönem Dorset und einst das Haus von Sir Walter Raleigh befindet sich das eindrucksvolle Schloss in einer  von Capability Braun beeinflussten grossartigen und  atemberaubenden Landschaft.
Im Frühjahr überraschen eine unglaubliche Anzahl  von Zwiebeln, die Sommermonate lassen die verführerische Atmosphäre des Gartens lebendig werden. Der ruhige Spaziergang am See führt  durch herrliche Sammlungen von Bäumen und Pflanzen. Der Ginkgo, ein sensationeller Metasequoia und riesige Zedern sind ein Muss für jeden Baumliebhaber.  Die Ruinen des Alten Schlosses aus dem 12. Jahrhunderts bilden eine romantische Kulisse für den Garten, in dem so  viele interessanten Bereiche, Skulpturen und Albernheiten geschickt vereinigt sind. Auf meiner Frühjahrserkundung habe ich den Garten in seiner Gesamtheit umwandert und mir so ganz spezielle Einblicke verschafft, Einblicke, wie sie sonst nicht unbedingt vorgesehen sind. Aber gerade bei dieser Betrachtungsweise kommen die gestalterischen Qualitäten voll zum Tragen. Man entdeckt das Tälchen des Flusses, das sich sanft durch die liebliche Landschaft schlängelt, sich beim Schloss zum grossen See verbreitert und sich in seiner Ruhe selbst genügt. Die weichen Linien der Topografie kommen da besonders zur Geltung. Beinahe majestätisch erheben sich die Baumriesen an den Kreten und die Nadelhölzer – zumeist stattliche Kiefern – bilden die notwendigen Akzente in der sonst laublosen und gitterartigen Baumstruktur des zeitigen Frühjahres. Die Ideen Brown’s sind hier konsequent umgesetzt: Grosszügigkeit des Entwurfes ohne viel Schnickschnack, sorgfältige raum bildende Baumsetzungen,  geschickt strukturierte Geländekammern, zurückhaltende Pflanzenwahl.
Natürlich wurden in späteren Zeiten kleinere Konzessionen an den Publikumsgeschmack und die Attraktivität zugunsten besserer Vermarktung gemacht. Blumenrabatten, kleine Themengärten, Gehölzsammlungen wurden integriert. Dies geschah allerdings ohne dass das Gesamtkunstwerk in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und wir können uns einer herrlich gestalteten Landschaft erfreuen.
Im Spätsommer durchwandern wir den Garten bei leichtem Regen. Es ist, als würde das dazu gehören. Die Landschaft wirkt düster-majestätisch, ehrfurchtsvoll, der See kräuselt sich. Man wird nicht abgelenkt von irgendwelchen farbigen Rabatten, die brown’sche Landschaft darf sich ungestört ausbreiten. Vielleicht wurde sie auf dem Plateau wo das Schloss steht, etwas zu stark mit Bäumen überstellt. Die Sichtachsen sind teilweise zugepflanzt, irgendwer hat die Liebe zu den Bäumen über das Gesamtkonzept gestellt. Wie auch immer – der Garten strahlt eine grosse Ruhe aus. Das alte Schloss bildet eine phantastische Kulisse. Wir entdecken allerdings doch noch eine künstliche Ruine, fast unmittelbar vor den Schlossmauern des alten Schlosses errichtet. Man fragt sich warum, und findet natürlich keine Antwort. Hat sich da wer einen Spass erlaubt? Die residierende Familie scheint allerdings sehr seriös zu sein. Ihren Vorfahren ist so etwas nicht zuzutrauen. Aber gerade in diesem Umfeld gedeihen solche Kapriolen.

Stourhead

Stourhead Stourhead
Stourhead Stourhead
Stourhead Stourhead

Dieser Text stammt nicht von mir, sondern vom bekanntesten deutschen Gartenkenner aus dem 18. Jh., CCL. Hirschfeld
IN diesem angenehmen und reich verzierten Park gelangt man zuerst auf einen grossen Rasenplatz, worauf die Staute des Apoll, eine Kopie von der zu Belvedere in Rom, steht. Am Ende des Rasens führt ein schattiger schlängelnder Gang zu einer schönen Allee von Kiefern, die auf einen sehr schönen Obelisk stösst, der sich aber ausser der Grenzse des Parks erhebt. Von hier wählt man einen kurzen Weg durch ein Waldstück hinab, bis zu einem grossen Zelte im morgenländischen Geschmack. Aus diesem geniesst man einen reizenden Prospekt über den See, das Pantheon, den Sonnentempel, einen herabhängenden Wald, usw, welches eine sehr verschönerte Landschaft darstellt.
Man geht von hier auf die eine Seite des Sees hinab, und, mittelst einer hölzernen Brücke von einem weit gespannten Bogen im Geschmack des Palladio, über einen Arm desselben, in den erwähnten hängenden Wald, worinn hiegesetzte Steine den Weg nach der Grotte zeigen. Ihr mit Efeu bewachsenes Dach und der mit Kieseln bepflasterte Fussboden deuten an, dass der die Wohnung der Natur ist. Das Sich fällt von oben durch eine runde Öffnung im Dach hinein, durch die hinabhängenden zarten Zweige sieht man einen Teil des Sees. In einem Winkel der Grotte erscheint ein marmornes Gefäss zum kalten Bade,; das Wasser dazu kommt aus einer klaren Quelle, die bei einer schlafenden Nymphe, die hinten in der Grotte liegt, langsam herabläuft.
Nicht weit davon ist eine kleinere Grotte, die charakteristisch verziert und der Aufenthalt eines Flussgottes ist, der sich auf eine Urne lehnt. Das herauslaufende klare Wasser ist wirklich die Quelle des Flusses Stour, der sich daraus ergiesst und sodann in den See fällt. Von diesem angenehmen Ort steigt man einige Stufen von unbearbeiteten Steinen hinauf und geht, durch das Gehölz über der Grotte wieder zum grünen Ufer des Sees hinab, zum Pantheon.

Stourhead
Stourhead
Stourhead

Von dem Gange vor diesem Gebäude sieht man über den See nach der Anhöhe zurück, auf deren Abhange das gedachte Zelt steht. Dies Pantheon ist nach dem römischen eingerichtet und nach dem Tempel der Eintracht zu Stowe wohl das edelste Gartengebäude in ganz England. Die Rotunde hat 36 fuss im Durchmesser und wird durch eine Öffnung fon oben her erleuchtet. In den

Nischen stehen Statuen und über ihnen Basisreliefs, die auf sie Beziehung haben.
Von diesem Tempel wendet man sich rechts und wird durch einen prächtige Kaskade überrascht, die in ein rauhes Tal ausserhalb des Gartens hinabstürzt. Der Weg führt durch ein kleines Gebüsch über eine wild angelegte

Treppe. Jet

zt befindet man sich auf einmal in einem anderen Teil dieser Anlage; man steigt einen Hügel hinan, dem die steile Höhe durch einen in die Länge gezogenen Fusssteig benommen ist und erreicht einen dicht

bepflanzten Hain mit einer aus Baumwurzeln verfertigten Einsiedelei, worin ein Totenkopf und ein Stundenglas die ernsthafte Gesellschaft des Einsiedlers sind.
Wenn man von hier auf der Seite des Hügels fortwandert, zieht der Tempel der Sonne die

Aufmerksamkeit auf sich. Aus diesem schönen Gebäude übersieht man nicht nur die bisher angeführen Gegenstände, sondern auch die umliegende Gegend und den Alfredsturm. Man geht von hier einen Abhang von feinem Rasen hinab, und durch eine unterirdische Grotte unter dem Weg hindurch, über die man zuvor vermittelst des rauhen Bogens weggegangen war. Auf einmal befindet man sich wieder bei einer steinernen Brücke von drei Bogen, die über einen Arm des Sees gebaut ist. Von dieser Brücke und etwas weiter linker Hand sieht man eine Menge naher und ferner Gegenstände, die des Pinsels eines Claude Lorraine würdig sind. Von hier geht man am Rande des Gehölzes bei dem Tempel der Ceres von dorischer Ordnung , dessen Säulengang gegen den See liegt, vorbei, durch einen bedeckten Gang nach einem kleinen ländlichen Orangeriehause, mit Blumenfluren und wohlriechenden Sträuchern vor dem Eingang; und von hier führt ein Fusssteig wieder nach dem Torweg, durch den man in diese Anlage gekommen ist.
Man fährt durch den Park, um den Alfredsturm zu sehen. Dies Gebäude ist zum Andenken eines Sieges errichtet, den dieser grosse König hier erfochten haben soll. Man gelangt zuerst an ein kleines Gebäude im gothischen Geschmack, das Kloster genannt, das eine romantische Lage hat. Man kommt weiter, auf einem sich schlängelnden Wege auf eine sehr lange Terrasse, von welcher sich dem Auge eine ungemein weite Aussicht über die umliegende Gegend darstellt. Am Ende derselben steht der Alfredsturm, auf einer vorspringenden mit Kiefern bepflanzten Anhöhe. Es ist ein grosses dreieckiges Gebäude von weissen Ziegelsteinen, 155 Fuss hoch. Auf jeder Ecke ist ein Turm, und in einem eine Windeltreppe, die zu dem oben befindlichen kleinen Zimmer führt, das gross genug ist, um Telescope darin zu haben. Man muss über den weiten Umfang des Landes, das sich in der Aussicht verbreitet, erstaunen. Inwendig ist das Gebäude oben offen. Sein Hauptzweck ist, dass es einen Gesichtspunkt abgeben soll und dieser ist in der Tat sehr edel. Es hat gar keinen Verzierungen, ausgenommen Alfreds Statue in einer Nische über dem Eingang, und besteht aus nichts als hohen Mauern mit den hervorspringenden Türmen. Die Verhältnisse sind aber so gut, dass man nicht leicht ein Gebäude sehen wird, worin so viel Simplicität mit wahrer Grösse verbunden ist.

Antony Garden

Anthony Anthony
Anthony Anthony
Anthony Anthony

Das Haus wurde 1721 gebaut und Humphry Repton erstellte im Jahre 1800 ein sog. Red Book für den Garten. Solche Bücher verfasste er für jeden grösseren Garten, den er anlegte. Wie ich aber bei meinem Augenschein feststellte, hat er allerdings nicht einen Garten ins Nichts bebaut.Vielmehr sind auch heute noch die barocken Grundzüge des patte d'Oie erkennbar, jene grosszügigen Schneisen, die in die Unendlichkeit der Landschaft hinausführten. Repton hat sie sehr sorgfältig umgewandelt und die strengen Züge des ursprünglichen Entwurfes geschickt verwischt und verschleiert und damit ein neues und grossartigesWerk im Stile seiner Zeit geschaffen. Kunstvoll sind die einzelnen Bäume in den Raum gesetzt, diskret wurden die üppigeren Anlagen seitlich angelegt - wobei ich mir nicht ganz im klaren bin, ob diese Einfassung des Wirtschaftshofes in dieser Art bereits von Repton vorgesehen war. Aber es ist in seiner Art ausgeführt.Vermissen wird mal allerdings die Corbeilles, für die Repton gelegentlich geschmäht wurde - hübsche, bunte Blumenbeete, die in die Wiesengesetzt wurden.
Man ist überwältigt von der Gewalt und Kraft dieser Anlage, die aber auch ein paar wunderbare Kleinode enthält. So zum Beispiel den formalen Sommergarten, inwelchem die nationale Sammlung der Taglilien beheimatet ist. Wir werden wohl diese oder jene Sorte noch zu Gesicht bekommen. Es ist ein phantatischer Gartenraum, der sich hier vor uns entwickelt und gleich anschliessend eine hübsche, kleine Broderie, modern zwar, die aber auch Repton hier und nicht in Schlossnähe angelegt hat, um die Grossartigkeit der Szenerie nicht zu stören.Die Skulpturen im Garten stammen von Simon Thomas und William Pye.


Cotehele Garden

Cotehele Cotehele
Cotehele Cotehele

Wenig ist leider bekannt über die Entstehung dieses wundervollen Gartens, da die Aufzeichnungen im zweiten Weltkrieg verschwunden sind.
Der ganze Besitz ist in verschiedene grössere und kleinere Bereiche eingeteilt, wobei ich vermute, dass die heutige Einteilung erst nach dem zweiten Weltkrieg entstanden ist, nachdem der NT den Besitz übernommen hat. Diese einzelnen Gärten sind aber sehr kunstvoll gestaltet und es wurde darauf geachtet, dass zu jeder Jahreszeit Höhepunkte vorkommen.
CoteheleAm eindrücklichsten sind vermutlich die wunderschönen Terrassen, die sich zum freien Landschaftsgarten hinunter ziehen, der daran anschliesst. Vermutlich wurden sie bereits in viktorianischen Zeiten angelegt. Die so entstandenen Beete werden kunstvoll mit Rosen und Stauden bepflanzt, Pflanzen, welche diese besondere warme und sonnige Lage speziell mögen.
Durch den dschungelartigen 'Valley Garden' gelangt man hinunter bis zum Fluss. Durch diese speziell geschützte Lage im Tälchen gedeiht hier eine ganz spezielle Flora, die typisch für das cornische Mikroklima in diesen speziellen Formationen ist. Man fühlt sich versetzt in tropische Regionen, die geprägt ist durch Baumfarn, Edelkastanie, Camelien, Magnolien, Rhododendron und viele andere. Die Gestaltung dieses Bereichs orientiert sich wie überall in diesen Situationen an geschmeidigen, weichen Formen. Immer wieder werden aber auch offene Räume geschaffen, Teiche und Sümpfe angelegt, die man über verschlungene Pfade erreicht. Das Bächlein in der Mitte schlängelt sich durch die Schlucht, fällt über kleine Wasserfälle, ruht sich in Weihern aus. Dies ergibt immer wieder spezielle Standorte für vielfältige Sumpf- und Wasserpflanzen wie Etagenprimeln, Gunnera, Iris, Wasserkohl, Gunnera, etc. Im Zentrum dieser Anlage liegt der sog. stew pond.. ein mittelalterlicher Fischteich mit dem Taubenschlag. Beide dienten der Ernährung der Besitzer.
Für uns besonders interessant wird der 'obere Garten' sein, der speziell für die Sommermonate gedacht ist. In der Mitte befindet sich ein Teich mit einer Insel, auf der sich ein Gelbholz befindet (Cladrastis lutea), ein Baum, mit einer wundervollen, goldglänzenden Herbstfärbung. Überhaupt widmet sich dieser Garten speziell der Farben- und Formenpracht des Blattwerkes der Gehölze. Wundervoll sind sie angepflanzt in den feinen Rasenflächen. Die umgebenden Staudenrabatten widerspiegeln das Farbenspiel der Blätter der Bäume. Ihre Blätter sind ebenso in gelb oder silber gehalten.
Ja, es ist ein wohlgestalteter Pflanzengarten, dieses Cotehele, von dem ich nicht weiss, was dieser Name eigentlich bedeutet. Sorgfältig gepflegt, in dem selbst ein Schnittblumengarten nicht fehlen darf. An Ostern wurde sogar eine Vergleichsshow mit Osterglocken gezeigt, mit denen im übrigen der Baumgarten übervoll verziert war. Es war einfach himmlisch und ich bin überzeugt, die haben für jede Jahreszeit irgend etwas in petto.


Pencarrow

Pencarrow Pencarrow
Pencarrow Pencarrow
Pencarrow Penkarrow 1

Die Gärten von Pencarrow wurden entworfen und angelegt ab 1831 vom Politiker und Staatsmann Sir William Molesworth, wozu er jeweilen wärend der Parlamentspausen Zeit fand. Schliesslich wurde er Staatssekretär für die Überseegebiete und arbeitete bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1855 an der Entwicklung der Gärten. Er widmete sich zuerst der wilden Wiese vor dem Haus und wandelte es in einen wohlproportionierten einfach ausgestalteten Italienischen Garten um.
Hier sei es erlaubt, kurz einen Abriss über die Gartenkunst der Viktorianischen Zeit zu entwerfen. Für Marie Luise Gothein, die Altmeisterin der Gartenkunst, welche ihr Werk erstmals 1913 vorlegte, war der Viktorianische Garten noch kein Begriff. Sie erwähnt aber die englische Mode, sich ca. ab 1840 vermehrt wieder den italienischen Gärten zu widmen und so entstanden zu dieser Zeit unzählige sog. Italienische Gärten. M.L. Gothein schreibt:
Und nun, während Italien selbst von dem lebhaften Wunsch beseelt war, möglichst fiel von dem nordischen Stil aufzunehmen, sollte seine unverwüstliche Kunst wieder nach der entgegengesetzten Seite wirken. Der englische Architekt Sir Charles Barry was als junger Mensch viel in den Süden gereist; als er in die Heimat zurückkehrte, brachte er dorthin einen etwas historisch zurechtgemachten Idealstil italienischer Kunst mit, den er an eine Reihe englischer Landsitze, teils bei Neuanlagen, teils bei Umbauten anwandte. Vor allem aber mochte er die in England noch verbreiteten Teppichbeete mit den Parterres italienischer Gärten, die en noch überall in Blüte fand, vergleichen; dort musste ihm der Gedanke kommen, wieviel besser sich diese zur schönen Entfaltung der neuen Flora eigneten. Die Bauten von Sir Charles zeigen, wenn sie sich überhaupt an bestimmte Vorbilder anlehnen, noch die grösste Ähnlichkeit mit den römischen Vorstadtvillen, wie Villa Borghese und Villa Doria Pamfili; am ehesten wird man an das Parterre dieser letzten Villa erinnert, wenn man in die 'italien gardens' der englischen Landsitze geführt wird. Fast alle wurden in den Jahren 1840 - 60 angelegt.Es war der erste Einbruch , der der regelmässige Garten in der Praxis wieder in den Landschaftsgarten machte, merkwürdigerweise nicht im feindlichen Sinne. Es war wirklich nur ein Einbruch; man schnitt meist in der unmittelbaren Umgebung des Hauses, gewöhnlich nur an einer Seite, aus dem malerischen Garten ein Stück heraus und legte dieses als ein vertieftes Parterre an. Die Beete wurden mit Buchs umsäumt, häufig auf dem Rasen angelegtin Mustern, die allerdings gegen die edle Linienführung des 17. Jh. sich mager ausnehmen. In diese Beete pflanzte man, mehrere Male im Jahre wechselnd, die Schätze des Gewächshauses aus - 'bedded out' , wie der englische technische Ausdruck heisst. Fuchsien, Lobelien, Heliotrop, vor allem aber die vielfachen Sorten der Geranien, später auch Begonien, bildeten mit manchen andern den leuchtend farbigen Blumenteppich. Die Ecken der Beete wurden durch Zwergbäumchen betont, denn dieser ganze Parterre blieb völlig schattenlos, alle höheren Bäume wurden daraus verbannt, um die Sonne nicht abzuhalten und den Teppicheindruck nicht zu stören. Wo das Terrain es irgend zuliess, legte man diese Gartenteile wieder in flache Terrassen an, die mit italienischen Balustraden versehen wurden, welche den Hauptzug, oft den einzig architektonischen dieses neuen Gartenbildes, ausmachten. Wo Terrassen nicht möglich waren, vertiefte man das Parterre in der sehr richtigen Einsicht, dass der Blick von oben der glücklichste sei.
So trifft man auch in Südwest-England häufig auf diese Italienischen Gärten, sei es in Form von Terrassen oder als vertieftes Parterre ausgebildet wie eben in Penkarrow. In der Mitte befindet sich hier ein einschaliger Brunnen auf einem etwa klobigen Podest. Die Buchsbeete mussten wohl längst pflegeleichteren Rasenflächen weichen, aber die Strukturen sind noch gut erkennbar. Östlich davon wurde ein granitener Steingarten angelegt, der heute allerdings ziemlich überwachsen ist. Der ganz spezielle Wald, durch den die Auffahrt führt, wurde ab 1842 angelegt. Wie auch anderenorts üblich, wurden hier Bäume aus der ganzen Welt angepflanzt, was durch die guten Beziehungen Sir Williams zu namhaften Baumschulisten auch sehr gut gelang. Ab 1848 entwickelte sich das langgezogene Tälchen, das in einem sehr hübschen See endet, der durch eine Dammaufschüttung künstlich angelegt wurde. Diese Partie ist wieder sehr natürlich gehalten, wie es eben auch wieder Mode war. Beide Formen, das Natürliche und das Formale, werden in dieser Zeit in den Gärten Cornwalls und auch den übrigen englischen Gärten vereinigt, manchmal mit sehr ordentlichem Ergebnis, manchmal auch eher zufällig. Dieser spezielle Bereich, ein eigentlicher Spaziergang wird amerikanischer Garten genannt, da hier sehr viele Pflanzen aus Nordamerika angepflanzt wurden.


Dartington Hall Gardens

Dartington Dartington
Dartington Dartington
Dartington Dartington
Dartington Dartington

Die Moderne in diesem Garten ist wohltuend. Selten genug findet man in englischen Gärten – von den Arbeiten von Russel Page oder Geoffrey Jellicoe vielleicht abgesehen – diese klare Struktur, welche diese Parkanlage auszeichnet. Den verstorbenen Besitzern Dorothy und Leonard Elmhirst ist es zu verdanken, dass sie zur Gestaltung der Anlage bedeutende Landschaftsarchitekten wie die Amerikanerin Beatrix Farrand (ab 1933) und später Percy Cane konsultierten.
Natürlich kann auch dieser Garten auf alte Strukturen zurückgreifen. Das Manor House wurde bereits 1390 gebaut, zusammen mit der grossen Halle. Wie überall wurden diese Bauten des öftern zerstört und letztmalig von den  Elmhirsts nach 1925 wieder aufgebaut. Die Gartenanlagen wurden wohl im frühen 18. Jh. erstmalig gestaltet, die alten Bäume zeugen noch von dieser Zeit, sonst allerdings nichts. Der grosse Hof liegt ruhig da, nur eine grosse Sumpfzypresse, die man hier überhaupt nicht erwartet und die auf die reichlichen Wasservorkommen in diesem Sitz hinweist und einige im Frühjahr entzückend blühende Kirschbäume gliedern oder besser verzieren diesen Bereich, der ansonsten von der mächtigen Hall aus dem frühen 14. Jh geprägt wird. Diese selbst ist ein Meisterwerk der gotischen Baukunst. Wiedererbaut allerdings, da das Dach während fast 100 Jahren zerstört war, was der Bausubstanz durchaus nicht förderlich war. Vor allem der Dachstuhl ist hervorragend rekonstruiert und zeigt eine zugbalkenfreie Konstruktion. Hier ein Konzert anzuhören muss ein Traum sein. 
Im Zentrum der heutigen Anlage liegt der sog. Tiltyard, eine grosszügige, arenaartige Komposition, die sich zum Tal hin öffnet und an zwei Seiten  dramatisch ansteigende Rasenterrassen aufweist. Dieses Konzept geht auf eine mittelalterliche Festwiese zurück, auf der Ritterspiele abgehalten wurden und wo die Zuschauer auf eben diesen Terrassen Platz nehmen konnten. Hübsch wird dieser Bereich sozusagen von den 12 Aposteln eröffnet, mächtigen Eibenkegeln, die da in Reih und Glied stehen.
Um diesen zentralen Bereich, der von einer Liegenden von Moore sozusagen überwacht wird, gruppieren sich die weiteren, eher landschaftlich gehaltenen Anlagen. Neben den gepflegten formalen Elementen wird auch wert auf natürliche Bereiche gelegt, Blumenwiesen werden gefördert, lockere Gehölzpflanzungen wechseln ab mit bewusst gesetzten Elementen. Besonders die grosse Treppenanlage hat mir imponiert, die im laublosen Zustand der Bäume im Frühling noch mehr zur Geltung kommt. Perry Cane habe im Schnittpunkt dieser Treppe und der Achse des Tiltyards eine prächtige italienische Brunnenanlage geplant, die jedoch bei den Elmirsts nicht auf Gegenliebe stiess.
Der Chefgärtner hat zudem vor einigen Jahren einen wunderhübschen kleinen japanischen Garten angelegt, der einem auf Verlangen gezeigt wird. Auf kleinem Raum erstreckt sich hier eine wohldurchdachte stilisierte Landschaft. Das kiesige Meer wird regelmässig mit einem speziellen Rechen gepflegt, die Steine sind äusserst kunstvoll gesetzt.
Ein ruhiger, durchdachter und klar konzipierter Garten, durchaus eine Wohltat in der sonst überquellenden Gartenpracht Englands.


Das Eden - Projekt

Eden Project Eden Project
Eden Project Eden Project
Eden Project Eden Project

Ein gigantischer Regenwald erschließt sich vor unseren Augen.
Hier wird man in die Pflanzenwelt des Amazonas, Malaysiens und Ozeaniens entführt.      

Die Pfade schlängeln sich vorbei an Mangrovensümpfen , Palmen und sandigen Lagunen um zwischen Lianen hindurch den Blick auf einen 25m hohen Wasserfall, der mit Getöse in die Tiefe stürzt freizugeben.
 Gummibäumen, Mahagonie, Bambus und Kakaopflanzen sind nur einige der hier zu entdeckenden Arten.
Um die Illusion noch zu verstärken ziehen Nebelschwaden durch den Raum.
WARM TEMPERIERTES BIOM
Sowohl ein Temperatur als auch ein Farbwandel bringt uns in die Welt des gemäßigten Klimas.
Hier präsentieren sich 3 geographisch verschiedene Gebiete mit ähnlichem Klima. 
Der Mittelmeerraum, Süd-Afrika und Kalifornien sind die Hauptlieferanten des farbenfrohen Schauspiels welches sich hier bietet.

Inmitten von Olivenhainen, Weinstöcken und einer rotblühenden Königsprotea
kommt unweigerlich Urlaubstimmung auf.
BIOM UNTER FREIEM HIMMEL
Auf über 12 ha zeigt das Freibiom die Schönheit der Pflanzen unserer Klimazone.
Getreide hat genauso seinen speziellen Platz wie Stücke aus Chile, Australien, Asien oder dem Himalaya. 

Hier bietet sich außerdem die Gelegenheit verschiedenste Teesorten zu verkosten.
Multimedia Ausstellungsstücke vermitteln uns nähere Eindrücke über Kulturen und ihre Lebensweise in den unterschiedlichsten klimatischen Verhältnissen.
Terassenförmig angelegt, erzählt die Anlage die Geschichte von Pflanzen als Auslöser von Kriegen, Beschützer vor Epidemien, Inspiration von Künstlern, als Nahrung uvm.
Der Eindruck, den man von Eden gewinnt, ist durchaus zwiespältig. Wird man an die ersten Ideen erinnert, die im Satz ‚Wir wollen eine andere Welt’ zusammengefasst werden kann, wo die Ökologie im Vordergrund steht, die Verwendung autochtoner Produkte propagiert wird, wo auch für fairen Handel eingestanden wird, wo wohl auch eine Art Atmosphärenbiom in den riesigen Kuppeln versucht wurde. Eine grosse Versuchsanstalt für Nutzpflanzen sollte  da wohl auch entstehen, wo gezeigt wird, wie man aus heimischen Pflanzen nützliche Dinge – neben den reinen Nahrungsmitteln – herstellen kann, wo für Nützlinge Habitate geschaffen werden sollten; all das ist in einer riesigen Gartenmaschinerie untergegangen. Die Konzessionen an die hunderttausenden von Besuchern, die Jahr für Jahr hierher strömen und die es vermutlich braucht, um die gewaltigen Investitionen zu tilgen, sind heute unüberschaubar. Es wird mehr und mehr gemacht was gefällt und was finanziellen Nutzen einbringt. Das andere, all das Ideale ist nach wie vor da, aber bescheiden in den Hintergrund gerückt, noch wird edukativ auf die Zusammenhänge hingewiesen, wird gezeigt, wie ein malaiischer Bauer lebt, was es mit dem Zuckerrohr für eine Bewandtnis hat und all diese Dinge. Besucher, die per Rad anreisen, werden an einem privilegierten Schalter abgefertigt, die riesigen Parkplatzflächen deuten allerdings drauf hin, dass die wenigsten Besucher so oder mit dem öffentlichen Verkehr anreisen.
Eindrücklich ist die Anlage trotz allem. Sehr schön gestaltet und hergerichtet. Wer will, kann sich über die drängensten ökologischen Fragen informieren, wobei mir eigentlich nirgends ein offensichtlicher Hinweis auf die Klimafrage aufgefallen ist,  die in anderen Gärten durchaus thematisiert wird. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und wenn man nur an der technischen Meisterleistung  des Kuppelbaues interessiert ist.


The Lost Gardens of Heligan

Heligan Heligan
Heligan Heligan
Heligan Heligan

bei Mevagissey in Cornwall, ist einer der bekanntesten botanischen Gärten in Großbritannien. Wobei- botanischer GArten ist der falsche Ausdruck, obwohl er immer wieder als solcher bezeichnet wird. Vielmehr ist es ein Schaugarten, in dem edukativ gezeigt wird, wie die Gärten und die Pflanzen aus entfernten Lädern aussehen. Ursprünglich war der Garten ein Teil des Anwesens der Tremayne-Familie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Garten zunehmend vernachlässigt, bis sich eine Gruppe um Tim Smit entschloss, den Garten wieder zu seinem früheren Ruhm zu verhelfen. Das Projekt stellte sich als äußerst erfolgreich heraus –  es wurde nicht nur der Garten wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt, auch die regionale Wirtschaft um Heligan profitierte vom neuen Arbeitgeber sowie von der Wirtschaftskraft der Touristen. Die Verlorenen Gärten von Heligan sind Europas größtes Garten-Wiederherstellungsprojekt. Der verlorene Garten des Tremaynes, wurde vernachlässigt und vergessen, als 1991 Tim Smit und John Nelson anfingen, ihn wiederherzustellen. Die Gärten umfassen 80 Acres und beinhalten auch  2 Acres Gemüsegarten, einen ummauerten Garten voll mit exotischen Gewächshäusern, 22 Acres tropischen Dschungel, einen kleinen italienischen Garten und 35 Acres in verlorenen Tal. Außerdem gibt es einen Spaziergang durch die Farnschlucht- und hübsche Aussichten über den Atlantik von der Terrasse aus. Viele seltene Bäume und Stauden erfreuen den Besucher. Der Dschungelweg ist mit Seen, Baumfarnen und vielen anderen großen subtropischen Pflanzen garniert.
Irgendwo kann man es durchaus aus liebenswert gemeint als klassisches englisches Durcheinander benennen – höchst interessant und bemerkenswert allerdings, aber ein Garten, der vor nichts Halt macht. Gleich neben dem neuseeländischen Garten drapiert sich eine klassisch-formale Anlage und unvermittelt gelangt man zur wohltuend ruhigen, von riesigen Rhododendren gesäumte gepflegte Rasenfläche.
Der Fluß Fal fließt durch die Grafschaft Cornwall, mündet in den Englischen Kanal und bildet einen der schönsten und sichersten Häfen Englands. Am Kopfende des Hafens, etwa 6 km nördlich des cornischen Städtchens Falmouth, liegt Trelissick-Garden mit Blick über den Hafen, auf Pendennis Castle und den Kanal in der Ferne. Der Ortsname (auf Deutsch: "Gehöft des Klanführers") und die strategische Lage neben einer Fähre deuten auf eine Besiedlung schon zur Zeit der Kelten.

Trelissick (nicht besucht)
Das farbenprächtige Trelissick, wie es sich heute präsentiert, entstand hauptsächlich in den Jahren zwischen 1937 und 1955. Als Mrs. Ida Copeland 1937 Trelissick als Erbe erhielt, bestand der Garten aus einem großen Landschafts-Park, bepflanzt mit immergrünen Sträuchern unter großen Buchen und Eichen und einigen schönen Koniferen. Mrs.Copeland und ihr Mann, Mr. Ronald Copeland, planten die Neugestaltung des Gartens mit Rhododendren, vor allem mit asiatischen Spezies und deren wertvollen neueren Hybriden, aber auch mit Kamelien, Zierkirschen, asiatischen Ahornen und Magnolien. Mr. Copeland war während dieser Zeit Direktor der Familienfirma, The Spode China Factory, die für ihr exquisites, mit Blumen bemaltes Porzellan berühmt war. Viele der Blumen, die Teller und Teetassen dieses Porzellans zierten, wuchsen in Trelissick. 1955 schenkte Mrs.Copeland den 10 Hektar großen Garten zusammen mit 150 Hektar Park und Wald dem National Trust, einer Stiftung, die viele historische Parks und Gärten in Großbritannien besitzt und betreut. Während der letzten dreißig Jahren hat der National Trust die Bepflanzung erweitert und zum Teil erneuert. Um die Blütezeit zu verlängern, wurden zu den vorhandenen früh blühenden Sorten spät blühende Rhododendren und zahlreiche sommerblühende Hortensien gepflanzt.

Auf einem Rundgang durch Trelissick sieht man gleich am Anfang den "Parsley-Garden", einen kleinen Wall-Garten, in dem früher Kräuter und Frühgemüse für die Küche angebaut wurden. Hier dienen die massiven, hohen Ziegelsteinmauern als Wärmespeicher und bieten empfindlichen, Wärme liebenden Kletterpflanzen und Sträuchern wie Ceanothus den notwendigen Schutz. Der Hauptweg vom Eingang führt an einem langen "Shrubbery Border" vorbei, ein Beet voller Sträucher und Duftpflanzen, bis man an einen schönen Rasen-Garten gelangt. Dieser "Main Lawn" ist ringsum mit so genannten Mixed Borders und Colour Borders gesäumt, Beete mit gemischten, farblich auf einander abgestimmten Zusammenstellungen von Bäumen, Sträuchern und Stauden. Bemerkenswert sind ein haushoher Rhododendron "Cornish Red" und ein strahlender Ahorn mit gelb und pinkfarbenen Blättern, Acer pseudoplatanus 'Brilliantissimum'. In der Mitte des Rasens erhebt sich eine gigantische Sicheltanne, Cryptomeria japonica. Etwas weiter, am unteren Ende des Rasens, geht es in eine tiefe, schattige Schlucht, in der viele Baumfarne, Dicksonia antarctica, zusammen mit anderen Schatten liebenden Pflanzen wie Astilben, Hosta und Salomonssiegel wachsen. Über eine Brücke gelangt man zum neueren Teil des Gartens, Carcadden genannt, wo viele der mehr als hundert neuen Hortensien-Sorten zusammen mit Kamelien, Magnolien, Viburnum- und Deutzia-Spezies gepflanzt wurden. Auf diesem leicht geneigten Hang wachsen auch einige seltene und besonders schöne Baumarten, so etwa der Taschentuchbaum, Davidia involucrata, aus China. Ein Höhepunkt ist der "Hydrangea Walk", der mit vielerlei Hortensien, Zierkirschen, Rhododendren und einem Prachtexemplar von einem Schneeglöckchenbaum, Halesia carolina, gesäumt ist.


Trebah

Trebah Trebah
Trebah Trebah
Trebah Trebah

Trebah steht für 'Das Haus auf der Bucht' ist keltisch und wurde zuerst im Domesday-Buch 1086 als das Eigentum des Bischofs von Exeter registriert. In den nächsten 745 Jahren besassen es Mitgliedern der kornischen Squirarchy- und Freisässe-Bauern, bis es 1831 von der Familie Fox von Falmouth erworben wurde. Trebah wurde zuerst als ein 26-Acre-Lust-Garten von Charles Fox, einem Quäker, mit enormer kreativer Energie angelegt. Er schenkte der genauen Positionierung jedes Baums peinlich genaue Aufmerksamkeit . Er beauftragte seinen Hauptgärtner einen Richtturm zu bauen, um die definitive Höhe jedes Baums darzustellen; der jüngste Gartenjunge wurde dann mit einer weißen Fahne auf den Turm igeschickt. Von einem Mansarddachfenster und bewaffnet mit dem Sprachrohr und Fernrohr gab Charles seine Anordnungen. Der Turm musste häufig mehrere Male umgesetzt werden, bevor er zufrieden war. Seine Tochter Juliet heiratete Abgeordneten von Edmund Backhouse und erbte Trebah nach dem Tod von Charles 1876.
Die nächsten 30 Jahre waren das goldenes Zeitalter für Trebah, während dessen man eine riesige Sammlung von exotischen Werken und Bäumen aus aller Welt erwarb. Unter dem vielen seltenen gepflanzten Rhododendron waren Rhododendron 'Trebah Edelstein', Rhododendron 'Trebianum' und Rhododendron 'Edmundii' (genannt nach Herrn Edmund Backhouse). 1907 kaufte Charles Hawkins Hext Trebah. In den nächsten 32 Jahren setzten er und seine Frau Alice die Entwicklung des Gartens weiter. Der unterste Teich wurde ausgehoben und mit rosa Flamingos versehen, ein Bootshaus wurde an der Unterseite vom Garten gebaut, und das Gartenhaus wurde vergrößert. Viele Bambus wurden gepflanzt, und empfindlichere Pflanzen eingeführt, von denen die meisten vor 1950 verloren gingen. Unter den vielen Besuchern in dieser Zeit war der Prinz Wales, der mit Wallis und Ernest Simpson den Garten 1935 besuchten. Auf die Bitte des Prinzen sandte Alice ihm einige Exemplare des Chatham Inselvergissmeinnichts, die er sich für dien Gärten in Sandringham wünschte.
1939 starb Alice Hext, und die wesentlichen Teile von Trebah wurde in kleinen Paketen verkauft, von denen eines das Haus und Garten umfasste. Das beraubte den Garten das für seine Wartung notwendigen Einkommen. In den nächsten 42 Jahren wechselte Trebah Hände durchschnittlich alle sechs Jahre den Besitzer, und der Garten verfiel allmählich .
1944 wurde der Strand verbetoniert und der Felsen gesprengt, um Zugang für Zisternen und Fahrzeuge zu ermöglichen. Der Garten wurde als Munitionsmüllkippe verwendet. Messerschmitt-Jagdbomber griffen diese Vorbereitungen ohne Erfolg an. Am 1. Juni schiffte sich ein Regiment von 7,500 Männern der 29 US-Infanterie-Abteilung mit ihren Zisternen, Waffen und Utensilien vom Trebah Strand in zehn flachem 150-Fuß-Landungsboot ein. In fünf schlimmen Tagen kämpften sie sich durch die hohe See zur Insel Wight, um dann am D-Day-Angriff am Omaha Strand in der Normandie zu landen, wo sie schmerzliche Verluste erlitten.. Ein Denkmal an der Unterseite vom Garten gedenkt des Mutes dieser tapferen jungen amerikanischen Soldaten.
In den Nachkriegsjahren mit sich schnell ändernden Eigentumsrechten wird der Garten größtenteils vernachlässigt, obwohl zwei Familien versuchten, Einkommen damit zu erzeugen. Die Fords führten das massive Pflanzen von Hortensien ein, die heute noch bedeutend im Garten sind. Donald Healeys investierte in Gewächshäuser, um Orchideen dem Covent Garden zu liefern.Rasch steigende Frachtkosten machten die Projekte unrentabel. Donald Healey entwarf und baute hier seine wohlbekannte Sportwagen-Marke und erhielt eine Bewilligung, den Beton vom Strand zu entfernen. Rechts vom Hibbert-Zentrum gibt es ein Denkmal von Donald Healey.
In der Nachkriegsperiode waren viele der großen GärtenCornwalls , einschließlich Trebah, in solch einen Zustand der Vernachlässigung gefallen, dass einige nie genasen. Trebah brauchte dringend einen Retter.
1981, zu ihrem 64. Geburtstag, kauften Toni und Eira Hibbert Trebah als ihren Ruhestand, wo sie ihre letzten wenigen Jahre in Ruhe und Frieden geniessen wollten, und wo es keine Arbeit, keine Sorgen und keine Verantwortungen geben würde. Sie entdeckten zu spät, dass unter dem Dschungel, der in den vergangenen 42 Jahren der Vernachlässigung aufgewachsen war, der berühmte Garten lag. Sie wurden überzeugt, die ersten 3 Jahre des Ruhestandes aufzugeben, um ihn wiederherzustellen. 2003, nach 22 Jahren, blieben immer noch drei Jahre, um den ersten Teil des Plans zu vollenden.1987 öffneten sie den Garten dem Publikum. 1989 wurden bereits 36,000 Besucher gezählt. Die Hibbert Familie übergaben dann das Haus, Garten und Cottages dem Trebah Garten-Trust, einer eingetragenen Wohltätigkeitsstiftung, um sicherzustellen, dass der Garten für zukünftige Generationen bewahrt würde. 2000 zählte man schon 105,000 Besucher und eine Spende von £ 1.94 Millionen vom Erbe-Lotteriefonds erlaubte Trebah, das großartige neue 'Hibbert Zentrum' zu bauen, den Sitz von Alice wiederaufzubauen, das Kinderzimmer wiederherzustellen und auszuführen, den Hauptgarten zu gestalten, und viele Garten-Verbesserungen auszuführen.


Headland Garden (nicht besucht)
Mit einem Namen wie 'Landspitze' kommt die atemberaubende Klippen-Lage dieses Gartens als keine Überraschung. Aber sogar mit solch einem offensichtlichen Hinweis ist man überrascht vom Umfang dieses grandiosen Küstenparadies mit den gewaltigen Küstenaussichten. Entspannen Sie sich unter einem Regenbogen von Gartenherrlichkeiten, die in die Türkisfarbtöne des Ozeans verschmelzen. Dank der Bequemlichkeit der vielen diskreten Bänken, die überall in diesem schönen Steingarten aufgestellt sind, lässt sich alles wundervoll geniessen. Sie können das Gewicht von den Füße entlasten und Ihre Augen geniessen die Aussichten. Eingelassen in die Küste von Fowey und ausgerichtet zu Meer und Wind ist dieser Küstengarten auf drei seiner bunten Seiten mit Arten gepflanzt worden, die den salzigen Stürmen und harten Bedingungen widerstehen können. Trotz seinen Anfängen in den 1900er Jahren und den Gartenbaukrisen hat sich Headland Garden immer weiter entwickelt. Die gegenwärtigen Eigentümer kauften es wirklich als ein Ferienhaus und der Garten wurde sozusagen mitgenommen. Aber es hat die grosse Aufmerksamkeit von den Medien und Pflanzenliebhabern erhalten, da hier eine grosse Anazhl subtropischePflanzen gediehen sind. Der Schutz, der es so vielen Arten ermöglicht hat zu gedeihen, ist durch durch die Monterery-Kiefern gewährleistet worden. Mauern und Wände und Bögen ergaben ästhetische Unterstützung und als Schutz wurden niedrigere Hecken aus Escallonia und Euonymous aber auch mittels Exoten wie Agaven, Aloen, aeoniums und lampranthus angepflanzt. Entdecken Sie den Gemüsegarten, der an der Oberseite einer überhängenden Klippe angelegt wurde; von hier können Sie durch die Ruhe des Gartens zu einer einsamen kleinen Bucht hinunterspazieren.


Glendurgan Garden (nicht besucht)

Magnolia Magnolia
Magnolia Magnolia
Magnolia Magnolia

Dieser Garten ist mit seinem herrlichen subtropischen Garten und wiederhergestelltem Lorbeer-Irrgarten des 19. Jahrhunderts einzigartig. Gelegen innerhalb eines bewaldeten Tales mit vielen großen Bäumen und Büschen, der Garten ist mit seltenen und exotischen Pflanzen aus der ganzen Welt bepflanzt, diese gedeihen excellent im warmen gemäßigten Klima der Küste Cornwalls. Glendurgan Garten ist nur einige Meilen weg von der Fal Flussmündung, dieser Tiefsee-Hafen, der in der Vergangenheit der erste Anlaufhafen für Schiffe war, die von den Amerikas, dem Fernen Osten, Afrika und den Antipoden zurückkehren. Das versorgte die  Familie in  idealer Weise, Werke leicht aus aller Welt zu importieren, im Laufe der Jahre fanden viele Arten ihren Weg in den Garten Alfred Fox gepflanzt in den 1820er Jahren und 1830er Jahren. Glendurgan-Garten - Massiver Rhabarber Pflanzt Den jetzt völlig wiederhergestellten 1833-Lorbeer-Irrgarten und den Schritt des 'Riesen' - ein Pol mit Tauen, um von - zu schwingen, ist ungewöhnliche und populäre Eigenschaften genossen besonders von Kindern. Alfred Fox baute das anspruchslose, kriecher-gekleidete Haus an der Talspitze sehr bald nach der Ankunft zu Glendurgan. Das Haus hat Ansichten über eine Weite des Grases zu Helford, eingerahmt durch das großartige Laub. Glendurgan-Garten - Irrgarten im Frühling Zwischen den 1820er Jahren und Fuchs der 1830er Jahre entwickelte und begann, den Garten anzulegen. Viele der feinen alten Bäume wurden von Alfred Fox einschließlich der zwei herrlichen Tulpe-Bäume unter dem Haus gepflanzt. Er war auch für die vielen schlangenförmigen im romantischen Geschmack angelegten Pfade verantwortlich. 1833 pflanzte er den Lorbeer-Irrgarten. Die Hecken des Irrgartens auf einem Hang ähneln einer im Gras zusammengerollten Schlange. Glendurgan-Garten - Rhododendron-Pfad Das Tal ist zuhause, um exotische Werke anzubieten, große Vielfalt in der Gestalt und Farbe im Laufe des Jahres zeigend. Interessante Varianten wie eine weinende Sumpf-Zypresse, ein japanischer loquat, mexikanische Zypresse, Zedern, Kiefern, Tannen usw beweinend. Während des Frühlings zeigt der Garten Glockenblumen, Geliehene Lilien, Akeleien und Himmelschlüsselchen gefolgt durch den Rhododendron, Magnolien und noch vielem anderen.


Lanhydrock

Lanhydrock Lanhydrock
Lanhydrock Lanhydrock
Lanhydrock Lanhydrock

Obwohl die bauliche Anlage irgendwie sakral anmutet, hatte das Ganze nie etwas mit Klöstern oder Kirchen zu tun mit der Ausnahme vielleicht, dass sich im Mittelalter hier ein kleines Kloster befand. Vielmehr  kam es dem Erbauer, dem cornischen Noblen Sir Richard Robarts drauf an, ein Haus im Stile eines Oxford-Colleges zu bauen, die allesamt aber durchaus diesen klösterlichen, oder vielmehr urrömischen Grundrisstypus aufwiesen und als vierflüglige Anlage, gegliedert um einen Innenhof (Kreuzgang, Peristyl)  konzipiert waren. Sein Sohn komplettierte die Anlage um 1640, 1780 wurde allerdings ein Flügel entfernt, um den Hof zu öffnen. Dies ist das Bild, das sich uns auch heute noch so präsentiert. Wie an vielen anderen Orten auch wurde dieser Komplex auch mal Opfer eines Brandes (1891), erst der Sohn von Lord und Lady Robarts, der 2nd Baron Robarts  war finanziell in der Lage, das Gebäude im ursprünglichen Stil unter Verwendung von lokalem Granit wieder aufzubauen. Natürlich wurde das Innere im modernen viktorianischen Stil erneuert und auch in der Gebäudehülle entdeckt man da und dort diese Formensprache.
In diesem Ausdruck präsentieren sich die Bauten auch heute noch und würde es wieder abbrennen, was allerdings verhütet mögen würde, man baute es wieder in selben Stil auf.
Ursprünglich, d.h. im späten Mittelalter gehörte der grösste Teil des umgebenden Landes zu einer Abtei (St. Petroc’s Priory) und es ist kaum anzunehmen, dass damals schon irgendwelche Gestaltungsintensionen unternommen wurden. So ist wohl die 1648 angepflanzte Sykomoren-Zeile, die vom Haus aus zur alten Brücke von Respryn führte, die erste gärtnerische Leistung. Von diesen Bäumen stehen noch einige wenige Exemplare und anstelle der Avenue wurde später eine doppelte Buchenallee (1790 ca) angelegt. 1657 wurde ein Hirschpark geplant und um 1690 ein erster formaler Garten beidseits des Hauses, einschliesslich eines Bowling green und einem Blumengarten, der von einem baumbestandenen Umgang umfasst wurde. Dieser formale Garten wurde schön restauriert und erstreckt sich heute noch zwischen Haus und Torhaus.
Vermutlich um ca. 1780 wurde dieser Gartenbereich allerdings entfernt, um der gesamten Anlage einen klassisch-englischen Landschaftsgarten zu verpassen, der bis ans Haus zu reichen hätte. Die Bilder aus dieser Zeit weisen auf diese natürliche Landschaftsgestaltung hin, die vermutlich lediglich die grosse Allee übrig liess.
Wie es den Gärten so geschieht kam der nächste Sturm in Form des Architekten George Gilbert Scott über ihn. Es entwarf einen neuen formalen Garten auf der Ost- und Nordseite des Gebäudes und umgab die beiden mit niederen Mauern und aufgesetzten Obelisken. Ursprünglich sehr aufwendig gestaltet, wurden die Beete in den 30er Jahren des 20. Jh. vereinfacht und nun einerseits mit Wechselflor und andererseits mit Rosen bepflanzt.
29 Wächter-Eiben standen früher in diesem Gartenbereich und zwischen diesen wurden einige Bronce-Urnen aufgestellt, die ursprünglich für Lord Hertford’s Sammlung im Schloss Bagatelle im bois de Boulogne bestimmt waren. Sie wurden im späten 17. Jh von Louis Ballin gestaltet, einem Goldschmied von Louis XIV. und gleichen den Urnen, die im Park von Versailles aufgestellt wurden. Lord Hertford, der Bagatelle Mitte des 19. Jh. besetzte, vermachte die Urnen an Sir Richard Wallace. Der wiederum überliess sie seinem Sekretär, der sie nach Nether Swell in Gloucestershire brachte. Dort wurden sie von 7th Viscount Clifden gekauft, der sie schlussendlich nach Lanhydrock brachte.
Im nörlichen Teil des formalen Gartens wurden Tennis- und Croquet-Rasen angelegt, getrennt vom Sternenweg, der zum 17,Jh. – Wildgarten führt. Beide sind allerdings längst aufgehoben worden. Die Kirche bildet in dieser Atmosphäre eine kleine Insel. Oberhalb von ihr und jenseits des Eisentores wurde 1860 von Lord Robartes der Gehölzgarten  angelegt. Die meisten der damals gebauten Wege überlebten, die serpentinartigen Beete sind jedoch bereits vor dem 1.. Weltkrieg verschwunden und als der 7th Viscount Clivden um 1930 hierher kam beschrieb er den Bereich als lediglich mit portugiesischem Lorbeer überwachsen. Er begann ihn mit grossen Magnolien aus dem Tibet, aus Sikkim und Südchina zu bepflanzen, und sie präsentieren sich heute in ihrer vollen Grösse. Der NT ergänzte die Sammlung nach und nach, so dass sich hier heute ein sehr umfassendes und bedeutendes Sortiment an Magnolien präsentiert.
Neben den grossen Magnolien befindet sich  der Eibenhecken-Kreis, der südliche  Teil wurde bereits vor 1914 angelegt, der nördliche wurde vom NT um 1971 vervollständigt. Heute ist er mit allerlei Gewürz- und Duft- und Blütenpflanzen ausgestattet. Die kleine Scheune, welche diesen Kreis überschaut stammt aus viktorianischer Zeit. Die Tore mit den Bögen stammen möglicherweise vom Haus der Mönche  in Bodim. Der ‚thatched Cottage’ oberhalb des Kreises wurde letztmalig von Joseph Berry benutzt, der 1885 starb und diente hauptsächlich den Besuchern, um sich an heissen Tagen hier auszuruhen oder ein Picknick zu geniessen. Oberhalb davon befand sich der ‚heilige Hügel’, wieder erbaut um 1860 und war das untrügliche Zeichen, dass sich hier die Mönche von Bodim ihr Haus bauten. Die höher gelegenen Bereiche sind mit der typischen Corischen Mischung aus Rhododendron, Kamelien und vielen anderen Arten ausgepflanzt. Zuoberst auf dem Hügel stand das granitene Kreuz, welches 1890 von der Treffykreuzung hierher gebracht wurde. Von hier aus hat man den besten Überblick über den von Lord Robartes im viktorianischen Stil angelegten Landschaftsgarten.
Der kleine Gartenführer beschreibt 25 Gartenbereiche, was viel erscheint. Es ist jedoch vor allem dieser typisch englischen Manier zuzuschreiben, den Garten in möglichst viele kleinere Einheiten zu unterteilen, um so etwas mehr Übersicht zu erlangen. Neben der wirklich einmaligen Sammlung von Magnolien sind die verschiedenen Borders zu erwähnen, die nicht wie sonst üblich in klar gefassten Blumengärten erscheinen , sondern ziemlich unvermittelt aber nicht weniger gekonnt immer wieder auftauchen.
Der Garten hat insgesamt grosse Klasse, wirkt ruhig und nicht überladen. Die einzelnen Stilepochen lassen sich immer noch sehr schön ablesen, wenngleich das Victorianische überwiegt.
Ahh, wie ist es herrlich, diesen Garten auch im Spätsommer zu besuchen, wenn man nicht mehr von der überwältigenden Blütenpracht abgelenkt wird, die vor allem von den Magnolien und den Rhododendren ausgeht. Jetzt kann man sich an den Ausblicken, der Gesamtschau erfreuen, die vom obersten Weg aus wie in einem Film an einem vorbeizieht. Die Landschaftsgestaltung aus der frühen viktorianischen Zeit  ist noch deutlich ablesbar, die Bauten kuscheln sich richtig in sie hinein. Die grosse Allee bildet ein regelrechtes Rückgrat in diesem Ensemble. Überraschend tauchen prächtige und wirklich hervorragend gestaltete und komponierte Staudenrabatten auf und vor allem das grosse eibenumfasste Rondell kommt zu dieser Jahreszeit unvergleichlich zur Geltung. Wir entdecken Staudenclematis, Tricytris, Kakaoblume und unzählige weitere Raritäten, die zudem zwar nicht ganz übereinstimmend aber sehr ausführlich auf aufliegenden Pflanzenlisten erläutert werden.
Und natürlich ist da auch das Parterre mit den Rosen, den Wächtereiben und den Vasen, sie sich vorzüglich gepflegt herzeigen. Man lässt hier sogar die Begonien gelten, die in einer hübschen viktorianischen Broderie in einfachen Formen seitlich des Manors aufgepflanzt sind.

 Trewithen
Trewithen
Trewithen
Trewithen
Trewithen

Um 1715 wurde das Anwesen von Philip Hawkins gekauft und dieser engagierte den Architekten Sir Robert Taylor, der zusammen mit Thomas Edward aus Greenwich das Haus  baute. Im Gegensatz zu dem damals üblichen neopalladinischen Stil wurde die Fassade des zweistöckigen Hauses schlicht gehalten und kommt ohne grosse Verzierungen aus. Der Grundriss entspricht der französischen Auffassung mit einem Corps de logis ohne Seitenflügel und zwei Nebengebäude, welche den Hof fassen. Diese sehr moderne Architektur ist recht einzigartig in der damaligen Architekturszene, hebt sich wohltuend vom Traditionalismus der Engländer ab. Auch in der Gartengestaltung beschreitet der Cousin von Philip, Thomas Hawkins, neue Wege. Zwar lehnt sich der Gartengrundriss aus dem Jahre 1745 an französische Vorbilder. Ein lang gezogenes, sich nach vorne verjüngendes rechteckiges Rasen-Parterre erstreckt sich vor dem Corps de logis. Das linke Parterre gleicht eher einer breiten Allee, ist aber wohl natürlich gestaltet. Rechts sind die beiden, durch eine Querachse getrennte Boskette wesentlich grösser; in dem nahe dem Hause gelegenen sind informale, romantische Gestaltungselemente zu erkennen. Vermutlich wurden hier Playgrounds integriert. Auch nach Osten hin erstreckt sich ein schmales, alleenbestandenes, weites Parterre, das in einem informalen See endet und vermutlich einen schönen Ausblick gewährleistet. 
Es gibt Tagebucheinträge zu diesen Entwürfen, die so auch umgesetzt wurden. Wälder im Süden und Südwesten des Hauses, die es vor den starken Winden schützt, und radiale Avenuen führen vom Haus Richtung Norden und Osten. Man kann immer am Schatten gehen und überall sind viele Arten englische und ausländische Pflanzen gesetzt, ebenso blühende Sträucher und bald werden Sie eine Statue der Pomona inmitten eines vergnüglichen Labyrinthes finden.
Wir befinden uns in der ersten Epoche der grossen Pflanzensammlungen. England eroberte eine Kolonie nach der andern und die schon immer gartenverrückten Inselbewohner liessen sich aus aller Herren Länder Bäume und Sträucher zuschicken. Diese wurden einerseits in diversen Arboreten angepflanzt, sondern durchaus auch in den formalen Bosketten.
Thomas starb 1766 im Alter von erst 42 Jahren und sein Nachfolger war sein ältester Sohn Christopher. Dieser widmete sich allerdings mehr der Politik und der Vergrösserung seines Anwesens als der Pflege und dem Unterhalt des Gartens. So beschäftigte er lediglich zwei Vollzeitgärtner – eine kleine Belegschaft für die grosse Anlage. Wir erfahren hier auch, wie viel die Belegschaft verdiente. Der Obergärtner erhielt 1/6d pro Tag, was wohl 1 Schilling 6 Pence bedeutet. Während dem Frühling und im zeitigen Sommer wurden auch seine Frau und sein Sohn für je 4d pro Tag beschäftigt. Im Mai 1778 erhielt die Familie für 45 Arbeitstage die stolze Summe von £2/11/10d (£2.59). Sir Christopher starb unverheiratet und das Anwesen ging an seinen Neffen Henry Thomas Hawkins über, einen neunjährigen Jungen. Sein Vater John kümmerte sich um das Gut bis zu seiner Volljährigkeit. Während des ganzen 19. Jh. kümmerte sich niemand so richtig um Trewithen. Erst mit George Johnstone (1882 – 1960) einem Verwandten der Hawkins, erwachte der Garten aus seinem Dornröschenschlaf und entwickelte sich zu voller Blüte. 
1905 wurden 100 Rhododendron arboreum –Hybriden gepflanzt. Und als im Jahre 1910 nach der Heirat George Johnstone wieder eine Familie ins Haus zog, bekamen etliche Rhodos entsprechende Namen. Nach der Frau wurde ein R. Àlison Johnstone’ nach einem Chefgärtner ein R. `Jack Skilton` benannt. Gravierende Wunden hinterliess der 1. Weltkrieg, wo auf Verordnung der Regierung 100 Buchen gefällt werden mussten, deren Holz Britische und Kanadische Truppen benötigten. Der dadurch entstandene freie Raum erlaubte es George, einen grossartigen Ausblick und eine Freifläche zu gestalten, die sich südlich vor dem Haus erstreckte. Möglicherweise ist die hier bereits um 1750  gestaltete Parterreanlage von eben diesen Buchen zugewachsen. Diese grosse Fläche mit dem Rasen und der visionären Bepflanzung deutet auch heute noch auf die Fähigkeiten von George hin, der hier eine perfekte Einheit, geniale Verbindungen zwischen dem Haus, den Perspektiven und der gekonnten Pflanzenverwendung schuf, ein Vorbild für zeitgenössische Gartengestaltung.
George Johnstone war von einer richtigen Pflanzensammlerwut besessen. Er finanzierte einige Expeditionen nach China und durfte dann natürlich die Ernte auch einfahren. Unzählige Magnolien, Kamelien, Rhodos und einige Raritäten wie Rehderodendron macrocarpum, Amomyrtus luma, Embothrim coccineum wurden herangeschleppt und recht hübsch arrangiert. Diese ganzen Sammlungen gingen natürlich ein wenig auf Kosten der formalen Gestaltung. Es wurden dafür etliche neue Gartenbereiche im landschaftlich-freien Stil geschaffen, die alle bezeichnet wurden und diese Namen heute noch tragen. Im wesentlich entstanden diese Gärten dort wo früher das grosse Boskett bestand. Über verschlungen-romantische Wege gerät man von einem hübschen Ort zum andern, vom Beech Wood zur Skilton Bay mit dem Magnolienbrunnen, der 1997 vom magnolienverliebten Tom Leaper geschaffen wurde. Er ist seinem Eindruck der Magnolienblüte nachempfunden, wobei die Petalen meines Erachtens doch ein wenig zu kurz geraten sind und so der zentrale Teil des Brunnens eher einer Seerose gleicht. Dafür ist das ganze aus Bronce-Blech. Natürlich gibt es auch einen George Johnstone-Walk, an dem der prächtige Michelia doltsopa steht. Später folgt eine Hecke aus Crinodendron hookerianaum, die aus Chile stammt. Einer der grössten Schätze begegnet uns später an diesem Walk in Form Aextoxicon puncatum, ein Chilene, der etwas an einen Eleagnus erinnert. Dem Vernehmen nach hat ihn der Pflanzenkundler Roy Lancaster hier erst 1977 wieder entdeckt. Später begegnen wir den sommerblühenden und wohlduftenden Clethera barbinervis, die um 1870 von Japan  eingeführt wurde.
Und so geht es immer weiter durch diese überaus wohltuende Parklandschaft und wer sich einen etwas erhöhten Überblick verschaffen will, klettert halt auf das Cock Pit, von wo aus man sozusagen in die Tiefen des Paradieses schauen kann. Oder er stellt  sich vor, wie schön es hier im Frühling ist, wenn all die Kamelien am Kamelienwalk oder die Rhododendron am Rhododendronwalk blühen. Aber gewiss hat auch der Spätsommer seinen Reiz, den es zu entdecken gilt.


Tregothnan Estate

Tregothnan Tregothnan
Tregothnan Tregothnan
Tregothnan Tregothnan
Tregothnan Tregothnan

Es ist schon bemerkenswert, was hier die Familie Boscawen in den letzten 2-300 Jahren geschaffen hat. Ein Arobretum der Sonderklasse. Weit über 350 verschiedene Bäume aus allen Regionen der Welt sind hier angepflanzt worden. Als letzte Errungenschaft natürlich auch eine Wellonia nobilis, ein Urweltbaum – er soll vor über 200 Mio Jahren  schon vorhanden gewesen sein und erst vor gut 10 Jahren ist er in Australien entdeckt worden. Nennen Sie mir einen Baum aus China oder aus Südamerika, und man kann ihn hier finden. Was noch zu schaffen wäre, ist ein genaues Verzeichnis all dieser Bäume und Stäucher – aber der noch ziemlich junge Chefärtner Jonathon Jones ist ein wandelndes  Pflanzenverzeichnis – bei keinem Baum brachten wir ihn in Verlegenheit.
Noch ist nichts ausgesagt über die gewaltigen Ausmasse der Anlage. Es sind wohl mehrere hundert ha, die da für immer neue Projekte zur Verfügung stehen. Jedenfalls dauert ein Rundgang durch die ganze Anlage auch bei zügigem Vorwärtsmarschieren gute zwei Stunden.
Unmittelbar vor dem Schloss wünschte sich die Schlossherrin ein hübsches Parterre, das ihnen flugs ein Architekt aus London aus dem Musterbuch von Desaillier d’Argenbville hinzauberte. Der Gärtner musste es während dem Winter anlegen. Allerdings fehlen die Buchseinfassungen und die Musterbäumchen, und natürlich auch der farbige Kies. Alles ist in Rasen gehalten eingefasst mit Stahlbändern. Nun ja, es wäre wohl zu viel verlangt, wenn hier eine moderne Ausgestaltung des Parterres gefordert würde. Man könnte es sich aber durchaus vorstellen. Auch der geplante italienische Garten wird wohl ein Schritt in die Vergangenheit darstellen, aber man lebt hier halt einfach in der Vergangenheit. Trotz moderner, ausgedehnter Industrieanlagen und gewiss guten Ertrag abwerfenden Immobilien.
Durchaus erwähnenswert ist der Tee, der hier wohl einmalig für England angebaut wird. Man versucht, sich auf hohem Preis- und Qualitätsniveau zu etablieren und überlegt sich, die Teeplantage auszuweiten und zu mechanisieren. Da ich mich punkto Tee nicht auskenne, will ich kein Urteil über die Qualität des Tees abgeben, der uns am Schluss der Rundganges zusammen mit feinem cornischem Gebäck und feiner Butter serviert wurde. Mir hat er jedenfalls geschmeckt.
Der Preis, der gefordert wird, um diesen Garten zu besuchen, ist exorbitant, wenn man ihn vergleicht mit anderen und ähnlichen Gärten. Natürlich wird man von Gärtner persönlich geführt und zudem von einer Sekretärin begleitet.   Man fragt sich  aber trotzdem, wie er sich rechtfertigen lässt. Wohl eigentlich nur durch die Exclusivität. Die meisten Besucher und Gruppen werden davon wohl abgeschreckt, so dass die wenigen, die es sich getrauen, diesen Betrag aufzuwerfen, einer sehr auserlesenen Gruppe angehören dürften. Und wir hatten gar das Glück Sir Boscawen auch noch persönlich zu sprechen und ihn unsern Glückwunsch für seine herrliche Sammlung auszusprechen. 


Die kleinen Gärten


Frankham Farm

Frankham Farm Frankham Farm
Frankham Farm Frankham Farm

Es ist schon erstaunlich, was sich das ältere Farmerpaar hier angelegt hat. Etwas abseits von der Strasse gelegen öffnet sich dem unbedarften Gartenliebhaber eine dermassen sorgfältig gepflegte Anlage, wie man sie nur selten antrifft. Kaum glaubt man dass sich die Leute auch noch mit einigen hundert Rindern abgeben müssen. Vor dem Haus erstreckt sich eine grosszügige, informal angelegte Rasenfläche, die zum Weideland hin mittels grosszügigen Staudenrabatten, in denen sich auch einzelne Solitärgehölze befinden, abgeschlossen wird. Sehr hübsch werden Ausschnitte ausgelassen, die Blicke in die weitläufige Landschaft erlauben. Noch sind wir in Somerset, die Landschaft ist farbig, üppig, sanft topographiert. Links an diesen grosszügig gestalteten Raum schliesst ein Steingarten an, der allerdings nicht als Hügel konzipiert ist, sondern eben gehalten wird. Unzählige Liebhaberpflanzen werden hier sorgfältig aufgezogen und gepflegt. Jedem Alpinumliebhaber wird darob das Herz überquellen. Anschliessend an diesen Teil erstreckt sich der kunstvoll angelegte Gemüsegarten. Selbstverständlich fehlt auch das Arboretum nicht, das allerdings noch nicht allzu alt ist. Der anschliessende Tennisplatz soll aufgehoben und dem Garten zugeschlagen werden. Ein spezieller Frühlingsgarten befindet sich auf der anderen Seite der Zufahrt und beglückte uns an Ostern mit unzähligen Osterglocken, Magnolien, Kamelien und andern Frühlingsgehölzen. Ich bin aber überzeugt, dass dieser Gartenbereich auch im Frühherbst mannigfaltige Überraschungen aufweisen wird.

Holworth Garden

Holworth HolworthHolworth

Schon wieder ein Bauerngarten, der sich so gar nicht mit unseren Bauerngärten vergleichen lässt. Weit abseits jeglicher Zivilisation vermutet man hier draussen nahe der Küste kaum mehr gärtnerische Exclusivitäten. Und selbst in diesem Frühling präsentierte sich der Garten erst in seinen groben Winterstrukturen, ein Garten, dessen Höhepunkt eher im Sommer liegen dürfte. Zu rau sind hier wohl die winterlichen Winde und Stürme. Es ist ein Terrassengarten, der hier angelegt wurde und jede Terrasse ist einem eigenen kleinen Thema gewidmet. Ein umgebauter Sodbrunnen, eine Sonnenuhr, eine kleine Buchsbroderie, ein Schlingpflanzengerüst, eine wackelige Holzbrücke, die von einer Terrasse zur andern führt und andere hübsche Details verzieren diesen doch ziemlich wilden Garten. Hier darf auch noch dieses oder jenes Unkräutlein gedeihen, es soll durchaus biologisch zu und her gehen, den Hintergrund bildet ein wildes Dornengestrüpp, das auch die heftigen Winde von der See her abwehrt.
HolworthDas Ehepaar, er ein Militär im Ruhestand, sie eine passionierte Gärtnerin, die auch für Dritte arbeitet, empfängt uns aufs freundlichste. Der Garten präsentiert sich jetzt im Spätsommer aufs prachtvollste. Zwar ist auch hier der Höhepunkt der Blütezeit vorüber, umso attraktiver verhalten sich die Grüntöne. Die Terrassen erweisen sich als klar strukturiert, jeweils einem Thema gewidmet. Wasser, formaler Garten, der oberste Garten und natürlich der leicht geneigte grosszügige Rasen vor dem Haus mit einer kunstvollen Rasentreppe sind die Gliederungselemente. Er ist gut gepflegt und meine Skepsis, die ich im Frühling an den Tag legte, ist absolut obsolet. Von der Schaukelbank, die zuoberst an einem Baum aufgehängt ist, geniesst man einen prachtvollen Ausblick über den Garten und einen Weitblick in die umgebende ziemlich raue Landschaft.
Als besondere Spezialität experimentiert der Hausherr mit Hydrokulturpflanzen, wobei ich ihn nicht darauf hinzuweisen wage, dass wir in der Schweiz diesbezüglich um Jahre voraus sind. Mit selbst gemachten Kuchen und feinem Tee werden wir in der lustigen Küche verabschiedet.


Scypen

Scypen Scypen
Scypen Scypen
Scypen ScypenScypen

So nennt sich wohl der verrückteste Privatgarten, den wir besichtigen werden. Er wird dem Vorurteil gerecht, die Engländer seien die skurrilsten Gartenliebhaber.  Im Zentrum dieses wunderbar über den Klippen Cornwalls gelegenen Privatgartens stehen Glasflaschen. Noch  kaum ist wohl jemand auf die Idee gekommen, mit ausgetrunkenen Weinflaschen Mauern, Gartenhäuser, Blumenbeete, Kunstobjekte und anderes zu gestalten. Der Besitzer dieses Wohnhauses macht dies aber sehr geschickt und nicht zuletzt mit viel gestalterischem Gefühl. Der Garten ist wiederum in kleinere Terrassen gegliedert, wo auf der grössten durchaus auch ein feiner Rasen platz findet. Wege durchziehen den Garten mit viel Schwung, die einem von einem Höhepunkt zum anderen führen. Die einzelnen Elemente sind sehr geschickt angeordnet, gehorchen einem klar definierten System, vermutlich einem kosmischen, das bei der Erde beginnt und beim Mond endet. Nicht alle Planeten finden ihren Platz, aber einige entdeckt man bei intensiver Suche schon, falls man sich nicht gerade zu lange bei der Sitzgruppe aus Weinflaschen niederlässt und die Mauerstruktur zu ergründen sucht.
Dass in diesem Garten die Pflanzen nicht zu kurz kommen dafür ist gesorgt. Eine grosse Auswahl an Euphorbien, Helleborus und Sempervivum hat mich in hübsche Verwirrung gebracht.  Ich bin gespannt, was uns im Spätsommer erwartet.


Domineys Yard

Domineys
Domineys

Köstlich ist es, dieses ältere Ehepaar. Er soll pensionierter Schiffskapitän

Domineys
Domineys

sein, der sich nun mit aller Hingabe dem Aufbau eines Arboretums widmet, sie kümmert sich mehr um die Feinheiten des Wohngartens. Wir haben  sie gerade beim Kuchenbacken überrascht, ein denkbar ungünstiger Augenblick einen Garten zu besichtigen. Aber die Dame des Hauses liess sich nicht beirren, wann kommt denn schon mal Besuch aus der Schweiz und öffnete uns alle Türen.  Den Tennisplatz haben sie vor einiger Zeit rausgerissen und hier eine feine Rasenfläche, durchzogen von einem Kiesband, vielleicht einen Bachlauf darstellend, angelegt. Der Garten entwickelt sich vom Wohnhaus aus und ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, die gewiss alle einen Namen tragen, die mir allerdings entfallen sind. Der kleine formale Garten mit dem Kiesbeet habe ich erwähnt, der zudem mit Buchsbordüren eingefasst ist, die klassische Staudenbeete abgrenzen. Abgeschlossen wird dieser Raum von einer wunderschönen Mauer, vor der eine Sonnenuhr platziert ist. Über einen verschlungen Weg gelangt man in den romantischen Gartenteil, wo zur Zeit gerade prächtige Magnolien und Kamelien blühten. Auch hier wird die Rasenfläche von grosszügigen Staudenrabatten gesäumt, die wohl im Sommer ihren Höhepunkt erreichen werden. Und immer wieder trifft man auf Vasen, Urnen und Amphoren, die einen zum Verweilen animieren. Seitlich zum Haus ist ein prächtiger Gemüsegarten angelegt, der sich in seiner Gestaltung kaum vom Hauptgarten unterscheidet. Mächtige Eibenkegel überragen die Salatköpfe, hohe Hecken schützen vor den kühlen Winden und Schutzhauben aus Ton lassen wohl Bohnen oder so kräftiger gedeihen.
Für das Arboretum wurde extra ein Stück Land angeschafft, in welchem der Hausherr noch genügend Platz vorfindet, um seine Sammlung zu erweitern.

Abbildungsnachweis:

Die Schwarzweiss-Zeichnungen: Hans Graf sen

Die Aquarelle: Conrad Seewer

Die Bilder: Thomas Merz, Conrad Seewer, Hans Graf jun.

Texte und Gestaltung: Hans Graf jun.

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